36/2015 Petrus ist ein Fan des Openair-Kinos

Von adminZoZuBo ‒ 3. September 2015

Petrus ist ein Fan des Openair-Kinos

Es ist Tradition, dass beim Openair-Kino in Zumikon schönes Wetter herrscht. So genossen rund 240 Zuschauer die französische Komödie «Monsieur Claude und seine Töchter» auf dem Farlifang-Pausenplatz.

Wie immer ist das Publikum bunt gemischt. Ältere und jüngere Zumiker drängen auf den Pausenplatz. Schülerinnen und Schüler besetzen die vordersten Reihen der Bänke, welche die Gemeinde zur Verfügung stellt. Die Erwachsenen scharen sich noch an der Bar für einen Schwatz zum kühlen Drink. Doris Staubli und Susan Neidhart, die Barfrauen vom Gemeindeverein, haben alle Hände voll zu tun. Und dann, als nur noch Mond und Sterne den Schauplatz beleuchten, startet der Film. Und entführt das Publikum nach Frankreich, zur Familie von Monsieur Claude. Die besteht aus dem Familienoberhaupt Claude, einem konservativen katholischen Gaullisten, seiner Frau – und vier erwachsenen Töchtern. Drei der vier jungen Frauen sind verheiratet. Zum Leidwesen – und entgegen dem Wunsch der Eltern – nicht mit katholischen Franzosen. Die erste hat einen radikal muslimischen Rechtsanwalt geehelicht, die zweite einen erfolglosen, jüdischen Geschäftsmann. Und die dritte einen chinesischen Banker. Alle Hoffnungen liegen auf der vierten Tochter – und man hilft dieser Hoffnung nach. Doch die Jüngste hat ihr Herz schon verloren – an einen schwarzen Schauspieler von der Elfenbeinküste, der wohl katholisch ist, aber einen ziemlich rassistischen Vater hat, der sich eine schwarze Schwiegertochter gewünscht hat.

Urkomische Szenen

Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Der Film bedient sich zwar sämtlicher Klischees, die diese Konstellation bietet. Er ist aber urkomisch gemacht und immer wieder schallt herzhaftes Gelächter über den Pausenplatz. Die Szene, wo die jüngste Tochter mit ihrem schwarzen Partner ins Restaurant zum Treffen mit ihren Eltern kommt, ist allein das Eintrittsgeld wert. Sie kommen verspätet, was den Vater zur Bemerkung animiert «ein Chinese ist er auf jeden Fall nicht». Und dann der Gesichtsausdruck, als die Eltern geistig «von den Stühlen fallen». Nach vielen Irrungen und Wirrungen, einem «Besäufnis der gröberen Art» der beiden Väter, die sich bei einer Flasche Calvados näher kommen, dem diplomatischen Geschick der beiden Mütter, die zusammenhalten und ihre Kinder vor dem Altar sehen wollen, kommt die Geschichte zum Happy End. Ohne rassistische Bemerkungen. Im Gegenteil, der jüdische Geschäftsmann kommt dank dem Rat des chinesischen Bankers zum Erfolg auf dem arabischen Markt.

Ende gut nach Zwischenfall

Der Gemeindeverein hat mit dem Kino wieder einen Anlass geboten, der alle angesprochen hat. Hot Dogs und Pop Corn fanden reissenden Absatz. Das hausgemachte Glacé vom Bauernhof ging weg wie «warme Weggli». Und die Mitarbeiter des Freizeitzentrums haben massgeblich mitgeholfen, dass der Kino-Abend ein voller Erfolg wurde. Einziger Wermutstropfen war, dass eine Besucherin im Dunkeln gestürzt ist. Sie hat sich glücklicherweise nicht schwer verletzt und, nach Aussage von Urs Keller, Präsident des Gemeindevereins, geht es ihr wieder besser. (wn)

 

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