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40/2015 Klein aber fein – die Chilbi

Von adminZoZuBo ‒ 1. Oktober 2015

Klein aber fein – die Chilbi

Die Chilbi in Zumikon ist eine Chilbi für die Kinder. Bahnen mit Kreischfaktor gibt es nicht – dafür aber die wunderschöne, antike «Rössliriiti», auf der die Kleinen auch heute noch gerne mitfahren.

Sie ist klein – aber dafür übersichtlich. Die Chilbi in Zumikon ist ideal für Kinder. Die Familien kennen sich untereinander. Da kann niemand verloren gehen. Die Kleinsten bestaunen mit grossen Augen die grellbunten Autos, Töffs und Wagen, die sich nur im Kreis herum bewegen. Sie werden ins rote Feuerwehrauto gesetzt. Oder in die Dampf-Lok mit dem grossen «Chämischlot». Hei – das macht Spass. Und da ist auch noch die Hupe, die man betätigen kann. Als «Geldeintreiber» betätigen sich grössere Kinder, die sich mit dem verdienten Chilbigeld vielleicht die eine oder andere Fahrt auf dem Autoscooter leisten. Denn auch die Fahrt mit den «Tütschiautos» ist Tradition und gehört schon lange zur Zumiker Chilbi. Da stehen auch die coolen Jungs in lässigen Posen und beäugen die aufgebrezelten Mädchen. «Platz nehmen zur nächsten Fahrt», – und die Todesmutigen stürzen sich ins Getümmel.

Seit Jahrzehnten an der Chilbi

Gleich vor dem Dorfcafé dreht seit ewigen Zeiten die Rössliriiti ihre Kreise. Das mehr als hundertjährige Karussell wird von alteingesessenen Zumikern betreut – unter ihnen auch alt Gemeindepräsident Hermann Zangger. Die Rössliriiti war früher während Jahrzehnten im Besitz der Schaustellerfamilie Hartmann aus Männedorf. Bis dann 1980 die Tochter diese unersetzliche Rarität einigen Gemeinden anbot, damit das einmalige Schmuckstück weiteren Generationen erhalten bleibe. Die Genossenschaft Rössliriiti umfasst heute über 600 Mitglieder und Interessierte können auch heute noch Anteilscheine zeichnen. Die Kinder, die begeistert die liebevoll gepflegten Holzrössli reiten, interessiert die Geschichte um das Karussell nicht. Sie drehen sich zum scheppernden Klang der alten Orgel, die 1986 überholt werden musste und heute in altem Glanz erstrahlt. Über das Karussell und seine Geschichte gibt es sogar ein Buch – «Das neue Buch der Rössliriiti».

Kampf ums Plüschtier

In Zumikon versucht man gleich an zwei Schiessbuden sein Glück. Echte Tellensöhne und -töchter beweisen ihre Treffsicherheit am Armbruststand. Bei der zweiten Bude geht man mit Gewehren auf die Jagd nach den kitschigen Plüschtierchen – oder versucht, mit dem Ball die Büchsen abzuräumen. Damit sind wir bereits am Schluss der Chilbi-Attraktionen für Kids jeglichen Alters.

Tout Zumikon in der Beiz

Aber das ist natürlich nicht die ganze Chilbi. Es fehlt das Kulinarische. Und weil die Zumiker Chilbi beinahe immer von Petrus bevorzugt behandelt wird, sind die Gartenbeizen am Tag jeweils gut gefüllt, während man sich Abends gerne in die schützenden Zelte setzt. Wie immer findet im Turnerzelt das Zumiker Oktoberfest statt. Mit Bier in Masskrügen und Weisswürsten oder Brezeln. Im Raclette-Zelt, das früher von der Feuerwehr betrieben wurde, führen heuer «die Harmonie» und der Männerchor die Beiz. So stehen denn Tenöre am Raclette-Öfeli und Flötistinnen wieseln flink mit gefüllten Tabletts durch das Zelt. Wenn sich nach der Beiz noch süsse Gelüste melden, ist das Zuckerhäuschen nicht weit. Es bietet all die Köstlichkeiten an, die das Herz des Zahnarztes schneller schlagen lassen. Aber eine Zuckerwatte oder eine Tüte «Nidelzältli» gehören doch einfach zur Chilbi, oder? (wn)

 

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