Von adminZoZuBo ‒ 11. Dezember 2015
An der Dezember-Gemeindeversammlung folgt der Souverän den Sparbemühungen der Gemeindeoberen zwar, unterstützt aber Projekte für den Nachwuchs. Beim Energiesparen sparen die 196 Anwesenden dafür rigoros.
Finanzvorständin Barbara Messmer präsentiert düstere Aussichten für die Zukunft. Bis 2020/21 wird Zumikon 20 Millionen Fremdkapital aufnehmen müssen, prognostiziert sie. Sie legt dar, dass von den elf Gemeinden im Bezirk Meilen deren neun 2016 mit einem Defizit rechneten. Damit liegt Zumikon im Trend, obwohl der Gemeinderat alle Zahlen durchforstet hat und Einsparungen von 1,3 Mio. vorsieht. Aber, wie Barbara Messmer eloquent darlegt, ist der Anteil gebundener Kosten am Budget, auf die Zumikon keinen Einfluss hat, enorm hoch. Die Zitrone sei ausgepresst, meint die Finanzvorstehende – weitere Einsparungen seien nur noch mit Leistungsverzicht zu erzielen, der den einzelnen Bürger schmerzen würde.
Die Diskussionsrunde wurde zum ersten Traktandum «Energiespar-Label» eröffnet. Der Gemeinderat schlug vor, auf die Rezertifizierung zu verzichten und die Kosten von rund 60‘000 Franken für konkrete Energiesparmassnahmen an gemeindeeigenen Liegenschaften einzusetzen. Dies lehnt der Souverän mit eindeutiger Mehrheit ab. Zumikon, seit 2011 mit Energiestadt-Label, gibt dieses ab und streicht die budgetierte Summe.
Die RPK und ein Votant der SVP beantragen, 100‘000 Franken für den Umbau des Spielplatzes auf dem Farlifang-Areal zu streichen. Nach heftigen Diskussionen genehmigt der Souverän deutlich den Betrag für die Sanierung des Spielplatzes für die Kindergärtner. Es folgt ein hektisches Hin und Her mit Streichungsanträgen und deren Streichung. Bis ein Votant den Ordnungsantrag stellt, zuerst über all diese Anträge abzustimmen, bevor man über das Budget befinde. Zum Glück bewahrt Gemeindepräsident Jürg Eberhard die Übersicht und Contenance und kann nun der Reihe nach über die Änderungsvorschläge abstimmen lassen. Das Resultat:
1. Der Vorschlag Thomas Hagenbucher, die Vereinsbeiträge nicht zu streichen, damit Sportvereine mit vielen Junioren ihre wertvolle Arbeit mit den Jungen fortsetzen können, wird angenommen.
2. Der Antrag von Mei Speck, 4‘000 Franken für den Taxidienst für immobile Senioren wieder ins Budget zu nehmen, wird abgelehnt.
3. Die 3,2 Mio. für den Landkauf hinter dem Gemeindehaus für eventuell neue Alterswohnungen bleiben im Budget.
4. Der Planungskredit von 140’000.– für die Umnutzung des Lernschwimmbeckens Juch bleibt im Budget.
5. Die 200‘000.– für den behindertengerechten Ausbau der Bushaltestelle beim alten Gemeindehaus bleibt als separate Position im Budget.
Jetzt ist der Weg frei, um über den Vorschlag 2016 und den Steuerfuss abzustimmen. Der Rechnung 2016 mit einem Aufwandüberschuss von 4,6 Millionen und dem unveränderten Steuerfuss von 85% wird mit grosser Mehrheit zugestimmt.
Der überarbeitete Zusammenarbeitsvertrag mit der Oberstufe Zollikon wird genehmigt. Die Zumiker Oberstufenschüler werden also weiterhin die in Zollikon zur Schule gehen. Die Zusammenarbeit hat sich bewährt, heute stellt Zumikon 60 der insgesamt 190 Oberstufenschüler. Die Statuten des Zweckverbandes Abwasserreinigung Küsnacht-Erlenbach-Zumikon wird genehmigt, genauso wie das neue Gebührenreglement. Und auch dem Ausführungskredit für die Gruppenräume der Schulanlage Juch Trakt A wird einstimmig zugestimmt. Zum Abschluss orientiert Liegenschaften-Verwalter Thomas Epprecht darüber, dass die Renovation des alten Gemeindehauses erst im Frühling 2016 abgeschlossen werden kann. Unvorhergesehene Schwierigkeiten hätten die Arbeiten verzögert. (wn)
ANMELDEN
Herzlich willkommen! Melden Sie sich mit Ihrem Konto an.