Von adminZoZuBo ‒ 7. Oktober 2016
Die Gemeinde soll selber bauen, statt die Überbauung des Areals Beugi im Baurecht abzugeben. Dies fordert eine Einzelinitiative.
Zollikon. Ein Investor werde den Wünschen und Bedürfnissen der Zolliker Bevölkerung nicht gerecht. Davon ist Stephan Brändli überzeugt. Das Mitglied des Forums 5 W reichte am Dienstag eine Einzelinitiative ein, mit der er den Gemeinderat verpflichten will, «den Stimmberechtigen an der Urne noch vor der Abstimmung zum bisher vorgesehenen Baurechtsvertrag eine Vorlage zu unterbreiten, welche die Überbauung des Areals Beugi durch die Gemeinde selbst vorsieht». Als Beweggrund nennt das Mitglied der Rechnungsprüfungskommission die Finanzen – dort liege der entscheidende Punkt. «Ein Investor schaut auf seinen eigenen Profit», sei der Baurechtsnehmer bestimmt, habe die Gemeinde kaum mehr Einfluss auf die Neugestaltung des Zentrums. «Das Versprechen, auf die Bedürfnisse der Bevölkerung zu schauen, kann sie nicht halten», ist Stephan Brändli überzeugt. Die Grundvoraussetzungen hätten sich seit der letzten Gemeindeversammlung, als der Souverän den Planungskredit von 690’000 Franken zur Ausarbeitung von Gestaltungsplan und Baurechtsvertrag guthiess, verändert. So habe sich die Baurechtsdauer von «mind. 60 Jahren» auf 82 erhöht, sei der «Heimfall» nach Ablauf der Dauer nie thematisiert worden und habe die Gemeinde anders als ursprünglich angekündigt wenig Einfluss beim Architekturwettbewerb.
«Wir müssen eine Wahlmöglichkeit haben», findet Stephan Brändli und moniert, der Gemeinderat habe eine Überbauung in Eigenregie zu früh ausgeschlossen. Beruhend auf den Zahlen der Machbarkeitsstudie, hat das Forum 5 W die beiden Varianten der Abgabe Baurecht und die Realisierung in Eigenregie nachrechnen lassen. «Wirtschaftlich ist es die bessere Lösung, wenn die Gemeinde selber baut», zeige das Ergebnis der in Auftrag gegebenen Studie. Eine Eigeninvestition könne wesentlich ertragreicher sein als der vorgesehene Baurechtszins, hält der Initiant der bereits früh ins Feld geführten Argumentation der Gemeinde entgegen, die Bebauung und Planung des Beugi-Areals nicht selber stemmen zu können. Wie beim WPZ Blumenrain müsste die Gemeinde zwar Fremdmittel aufnehmen, die zu erwartenden Mieterträge erlaubten es aber, die Abschreibungen und Zinskosten zu finanzieren und gar einen Gewinn zu erzielen.
Vom Rückhalt der Zolliker Bevölkerung ist Stephan Brändli überzeugt und lobt, dass das Projekt ja unter deren Mitwirkung entstanden ist. Die Frage nach dem Bau in Eigenregie sei aber für viele offengeblieben, nun werde sie thematisiert. Wann der Souverän über die Einzelinitiative befinden kann, ist noch unklar. Für die nächste Gemeindeversammlung im Dezember könnte die Frist zu knapp sein, sagt Gemeindeschreiberin Regula Bach auf Anfrage. Zurzeit überprüft der Gemeinderat die Initiative auf ihre Gültigkeit. (mmw)
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