45/2016 Fohrbach hat seine Lebensdauer erreicht

Von adminZoZuBo ‒ 11. November 2016

Fohrbach hat seine Lebensdauer erreicht

Das Dachwassersystem des Schwimmbades Fohrbach muss saniert werden. Damit ist es aber längst nicht getan. Weitere Grossinvestitionen stehen an.

Nach Regenfällen weisen die Dachflächen des Schwimmbades einen Wasserstand von circa 10 cm auf, der auch nach mehreren Tagen nicht abfliesst. Diese mangelhafte Entwässerung berge die Gefahr eines Wasserstaus und damit die Gefährdung der Tragsicherheit. Aus diesem Grund hat der Zolliker Gemeinderat beschlossen, die Dachentwässerung des Fohrbachs zu sanieren. Im Protokoll der Gemeinderatssitzung ist festgehalten, dass der Auftrag für die Sanierung vergeben wurde, sodass fehlende Notüberläufe ergänzt, die vorhandene Dachentwässerung instand gestellt und das Dachsubstrat ausgetauscht werden können. Die bevorstehende Sanierung ist eine von verschiedenen, die im Verlauf der letzten 44 Jahre seit der Eröffnung des Bades durchgeführt wurde. Die letzte betraf die Garderobe vor einem Jahr. Kostenpunkt: 1.5 Mio. Franken. Und es stehen weitere an. Dies geht aus einem bisher unveröffentlichten Gemeinderatsbeschluss von Ende Juni dieses Jahres hervor, den der zuständige Gemeinderat Sascha Ullmann nun vorlegt. «Mir ist wichtig, dass die Bevölkerung transparent über grosse Ausgabepositionen informiert ist. »Der Gemeinderat wollte Klarheit über den Zustand der 1972 eröffneten Badeanlage erhalten, deren Grundstruktur bis auf die Erweiterung der Lehrschwimmhalle und der Sauna vor über 20 Jahren sowie dem Anbau des Wellnessbeckens mit dazugehöriger Holzschnitzelheizung im 2005 unverändert blieb. Beauftragt wurde ein Expertenteam, das die Bausubstanz des Bades unter die Lupe nahm. Das Ergebnis der Analyse lässt aufhorchen: Viele der Bauteile hätten in fünf Jahren ihre Lebensdauer erreicht oder gar überschritten. Besonders die tragende Stahlkonstruktion der Schwimmhalle bedürfe einer umfassenden Sanierung. Auch die zum Teil von 1992 stammende Haus- und Badwassertechnik habe ihre Lebensdauer deutlich überschritten. Um die Anlage für weitere 40 Jahre betreiben zu können, sei eine umfassende Sanierung absolut üblich und notwendig. Ohne diese müsse das Fohrbach im Jahr 2021 geschlossen werden.

Aufgrund dieser Analyse diskutierte der Zolliker Gemeinderat mögliche Szenarien für das Fohrbach, die neben der Sanierung auch die Schliessung oder einen verkleinerten Neubau der Anlage beinhalteten. «Letztlich muss aber das Stimmvolk die Möglichkeit bekommen, zu den Szenarien Stellung zu nehmen», sagt der Gemeinderat.

Vorgezogen wird nun die Sauna angegangen, deren Gebäudeteil laut einer Vorstudie dringend saniert werden muss. Seit Jahren dringe Wasser aus dem Saunabereich in die darunterliegenden Räume, gefährde betriebswichtige Installationen und beschädige die Bausubstanz. «Die Saunainstallationen sind zudem in einem nicht mehr vertretbaren Zustand», so Sascha Ullmann. «Anfang 2017 muss die Sauna unabhängig von der geplanten Sanierung geschlossen werden.» Der Gemeinderat hiess darum Anfang Jahr einen entsprechenden Planungskredit gut. Dieser sieht vor, die Saunaräume neu anzuordnen, um die Saunalandschaft attraktiver zu gestalten und die betrieblichen Abläufe mit dem Ziel einer Kapazitätssteigerung zu verbessern. Das Projekt will die beiden bisher getrennten Saunabereiche aufheben für eine offene und grosszügigere Variante. «Dadurch liessen sich einige doppelt geführten Elemente vermeiden und es müssten weniger Anlagen betrieben werden, was energetische Verbesserungen mit sich bringt und die Betriebskosten senkt», erklärt der Vorsteher Sicherheit und Umwelt. Geplant ist ein Saunabereich mit Dampfbad, Bio- und finnischer Sauna. Auf dem Dachgeschoss würde sich der eigentliche Ruheraum mit Liegen und Aufgusssauna sowie wie bis anhin eine Terrasse befinden. «Die Sauna leistet bereits heute einen positiven Deckungsbeitrag an den ansonsten defizitären Badebetrieb. Auf diese Einnahmen sollten wir auch in Zukunft nicht verzichten.»

Die Kosten für die anstehende Saunasanierung belaufen sich auf rund 3.8 Millionen Franken. Über die Baufreigabe entscheidet Zollikons Exekutive im Dezember. Die weiteren Sanierungen schätzt das Expertenteam auf rund 38 Millionen Franken in den kommenden 20 Jahren, wobei die grösste Tranche mit 25 Millionen Franken im Jahr 2021 anfallen wird, wenn die Stahlkonstruktion und die Badewassertechnik erneuert werden müssen. Vorgeschlagen sind für weitere 7 Millionen Franken ungebundene Investitionen, die vom Souverän in den kommenden Jahren separat bewilligt werden müssen. (mmw)

 
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