Von adminZoZuBo ‒ 24. November 2016
Seit dem 1. November leitet Dennis Padel das Freizeitzentrum in Zumikon. Im Interview stellt er sich Fragen zur Jugendarbeit, zu neuen Projekten und zu seiner Person.
Alles andere. Soziokulturelle Arbeit ist Beziehungsarbeit und da kommt es mir zugute, dass ich hier gut vernetzt bin. Hier leben noch meine Eltern, die Eltern meiner Freunde, Freunde meiner Eltern. Ich kenne die strukturellen Gegebenheiten, weiss, wo die Schule und der Kindergarten sind, wo das Dorfleben stattfindet. Im Vordergrund steht für mich, das Freizeitzentrum als Einrichtung weiterentwickeln. Der Betrieb ist eine grosse Herausforderung mit immensem Aufwand. Was aber lustig ist: Janine Reift, die jetzt in der Holzwerkstatt arbeitet und zu meinem Team gehört, war früher meine Kindergärtnerin.
Extrem vielseitig. Ich habe die Kursleiter und -leiterinnen kennengelernt. Weil die Spülmaschine nicht funktionierte, hatte ich schon Kontakt mit Handwerkern. Ich habe begonnen, mich in die tagesaktuelle Buchhaltung einzuarbeiten, ich habe viele Gespräche geführt. Kurz: Es war ein Mix, der mir absolut Spass macht. Besonders lässig finde ich, dass mit dem Café Fischvogel auch eine Gastronomie zum Haus gehört. Als ehemals gerlernter Koch finde das natürlich besonders gut.
Nein. Meine Frau beispielsweise ist seit Jahren in einer Führungsposition und hat gar keine Probleme damit, Entscheidungen zu treffen. Es kommt immer auf den Rahmen an. In der Soziokultur muss ich Kompromisse finden, den Konsens suchen. Sonst verliere ich meine Leute. Und ich arbeite nicht nur mit Angestellten, sondern auch mit Ehrenamtlichen. Ich denke, ich habe einen sehr partizipativen Ansatz. Das heisst aber nicht, dass alle alles mitentscheiden dürfen.
Wir müssen es schaffen, die Jugendlichen von morgen wieder zu begeistern. Deswegen werden wir die Zusammenarbeit mit der Schule intensivieren. Es wird zwar hier im Haus ein Jugendbüro geben, aber die Jugendarbeitenden werden viel mehr draussen sein. Ich selber war als Jugendlicher viel im Dorf, ob im Jugendzentrum oder auch draussen. Nach dem Sport oder nach der Pfadi hat man sich getroffen, war zusammen im öffentlichen Raum. Da will ich wieder hin.
Indem man eben die sozialen Medien nutzt. Wichtig ist, dass die Jugendarbeitenden informiert sind, was bei den Jugendlichen gerade passiert, welche Filme sie sich auf dem Handy ansehen und weiterschicken.
Im Gegenteil. Der Verein sollte den Dorfplatz wieder lebendig machen und so können wir den von beiden Seiten bespielen. Ausserdem ist klar, dass die Werkstätten da bleiben, wo sie sind. In das ehemalige Büro der Zentrumsleitung kommt ein selbstverwaltetes Jugendzimmer. Als ich jugendlich war, war der Jugendtreff übrigens auch da. Das Freizeitzentrum ist somit – auch durch die Galerie Milchhütte – an der Hauptachse vertreten. Das ist doch super.
Wir haben jetzt viel über Jugendliche gesprochen. Das ist auch wichtig. Aber unser Haus ist ein generationenübergreifendes Angebot. Wir haben Angebote für alle Altersgruppen, und damit möchte ich auch erreichen, dass das Verständnis für den jeweils anderen gefördert wird. Zudem möchte ich gerne mehr mit Vereinen zusammenarbeiten. Das Vereinsleben ist eine schöne Tradition in der Schweiz.
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