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33/2017 Weltmeister aus Zumikon

Von adminZoZuBo ‒ 17. August 2017

Weltmeister aus Zumikon

Ruderer Andrin Gulich kommt aus Litauen mit dem Junioren-Titel zurück. Im Juni freute er sich schon über den Rang des Europameisters.

Eigentlich hatte Andrin Gulich sein Soll für dieses Jahr schon mehr als erfüllt. Ziemlich überraschend wurde er im Juni Europameister. Gemeinsam mit seinem Team holte er den Sieg in der Kategorie Doppelvierer beim Junioren-Wettbewerb. Nun legte der Zumiker noch nach: Aus Litauen kam der 18-Jährige gleich mit dem Weltmeisterschaftstitel zurück. Das wurde nun in seinem Küsnachter Club ausgiebig gefeiert, und zwar auf die Schnelle, denn in den nächsten Tagen geht es für den Zumiker in die USA. Dort wird er in Yale sein Studium beginnen. Auch das hängt mit seinen sportlichen Leistungen zusammen. «An den Unis in den USA ist es möglich, Spitzensport während des Studiums zu betreiben. Das wird sogar extrem gefördert», erklärt Andrin Gulich. Und Vorstandsmitglied Rolf Kappel weiss: «Die Uni wirbt auf der Webseite schon mit ihrem Weltmeister.» Doch Andrin Gulich bedankt sich auch beim Freien Gymnasium Zürich, wo er gerade die Matura abgelegt hat: «Auch da wurde ich unterstützt und bekam für besondere Wettkämpfe frei.» Erst als Sechstklässler hat er mit dem Rudersport begonnen, und das auch nur, weil sein älterer Bruder dem Hobby frönte. Schnell fand er Gefallen an der Wassersportart und wurde mit 15 Jahren für den ersten internationalen Wettkampf gemeldet. Mittlerweile trainiert er bis zu 22 Stunden in der Woche. Während er dabei alleine schwitzt, liebt er im Wettkampf vor allem das Teamwork. Wenn alle Ruderblätter wie ein Uhrwerk gleichmässig ins Wasser eintauchen, wenn alle als Einheit die gleiche Bewegung vollziehen.

Text der Hymne gepaukt

So ganz überraschend kam der Titel des Europameisters aber nicht. Gemeinsam mit Linus Copes, Dominic Condrau und Valentin Huehn hatte Andrin Gulich zwei Wochen vor dem Turnier in München an einer internationalen Regatta den ersten Platz gemacht. Da waren schon Träume von einer Medaille aufgekommen. Doch vom Sieg hatte niemand gesprochen. Und natürlich erst recht nicht vom WM-Titel. Dabei: Ein bisschen hatte sich das Team schon vorbereitet, nachdem es bei der Siegerehrung zum europäischen Titel nicht so ganz mit der Hymne geklappt hatte. «Ich war schon mit dem Text fertig, aber die Musik war noch lange nicht zu Ende», erinnert sich der Zumiker. Als es dann nach dem Vorlauf in Litauen nicht so schlecht aussah, wurde der Text gepaukt. Und der Moment, in dem die Hymne für den Sieger erklang, sei wohl der schönste gewesen. «Das war Gänsehaut pur», so Andrin Gulich bei der Feier in seinem heimischen Ruderclub Küsnacht. Wenn er von seinem Sport erzählt, leuchtet sein ganzes Gesicht. Natürlich, die Stunden auf dem Ergometer, das Ausdauertraining, das mache ihm auch nicht wirklich Spass. Aber da gebe es den Moment auf dem Wasser, in dem es «Klick» mache. «Und dann fliege ich über den See, habe den Fokus nur noch auf dem Boot. Das ist magisch.» Aber damit muss ja noch nicht das Ende des Erfolgs erreicht sein. Auch in den USA wird er weiter trainieren und will noch an seiner Technik feilen. Ein bisschen Unterstützung kann er sich in der ersten Zeit zur Orientierung bei Ella von der Schulenburg holen. Die amtierende Schweizer Meisterin auf dem Ergometer bei den Juniorinnen U19 stammt ebenfalls vom Ruderclub Küsnacht und studiert in Yale. (bms)

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