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9/2018 Als Handytöne noch aufschreckten

Von adminZoZuBo ‒ 2. März 2018

Als Handytöne noch aufschreckten

Ein Mitbürger spendet der Redaktion seine umfangreiche Sammlung an historischen Ausgaben des Zumiker Boten: ein spannender Blick in die Geschichte.

Die Themen des Zumiker Boten aus dem Jahr 1969 auf dem Schreibtisch scheinen topaktuell. Es geht darum, dass man auch Unbekannte auf der Strasse freundlich mit «Grüezi» grüsst. Es geht um die Kinderkleiderbörse, wo es für wenig Geld gut erhaltene Kleidung gibt. Es geht um die Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde und um Alterswohnungen.

Schon länger publiziert der Zolliker Bote die historischen Meldungen «vor 50 Jahren» und «vor 25 Jahren». Die Redaktion kann auf alle Ausgaben der vergangenen Jahrzehnte zurückgreifen. Nun liegen uns auch historische Ausgaben des Zumiker Boten vor. Ein Bürger – der nicht genannt werden möchte – hatte diese gesammelt und den Schatz nun der Redaktion zur Verfügung gestellt. Und nun ist es ein bisschen so, als wollte man mal wieder aufräumen, stösst auf alte (Liebes-)Briefe und schon ist man vertieft in die Lektüre, kann gar nicht aufhören zu schmökern.

Da geht es im Herbst 1984 zum Beispiel um den Bau einer Dreifachturnhalle am Farlifang. Der Turn- und Sportverein unterstreicht, dass die bestehende Halle nicht mehr den Anforderungen genüge. Auch die Schulpflege bringt sich ein: «Bei nur zwei Turnhallen besteht der Zwang, die Stundenpläne nach der Hallenbelegung zu gestalten. Daher müssen immer wieder Klassen morgens zwischen 7 und 8 Uhr und am Samstag von 11 bis 12 Uhr turnen oder auch morgens von 8 bis 9 Uhr schwimmen, womöglich mit leerem Magen.» Die Pro-Argumente überwogen – wie wir mittlerweile wissen.

Die erste Kinderfastnacht

In der Frühlingsausgabe 1994 stellte sich dann zum Beispiel der neue Gemeinderat mit Hans Burkhard, Mei Speck, Hermann Zangger, Pierre-André Duc, Felix Müller, Marco Rizzoli und Martin Kessler-Strahm vor. Gewürdigt wurde aber auch Hans Weber, der seinen 90. Geburtstag feierte und der seit 1946 – als er in den Gemeinderat gewählt wurde – die Geschicke der Gemeinde massgeblich mitprägte. In jenem Jahr begann aber auch eine Tradition, die es noch immer gibt: Erstmals wurde die Kinderfasnacht mit einem Fest im Gemeindezentrum gefeiert.

Randvoll auch die Ausgabe vom Herbst 1999. Da wurde vermeldet, dass der Zumiker Hans Peter Ming zum Präsidenten von Swisscontact, jener Schweizer Stiftung, welche die technische und wirtschaftliche Entwicklung in Entwicklungsländern fördert, gewählt wurde. Pfarrer Hansjörg Düringer konnte sein 25-jähriges Jubiläum feiern und Christina Felder-Eppler wurde als neue Pfarrerin begrüsst. 25 Jahre im Amt feierte auch Gemeindeschreiber Paul Imhof. Einen Wechsel in der Leitung gab es bei der Zumiker Buchhandlung: Barbara Höfliger und Brigitte Jörg verkauften die «Palette 87» an ihre ­Mitarbeiterin Annegret Stocker ­Boissonas. Ja – Zumikon hatte einmal eine eigene Buchhandlung. Immerhin gibt es noch eine Gemeindebibliothek. Diese feierte in jenem Jahr ihren 40. Geburtstag, unter anderem mit einer Lesung von ­Lukas Hartmann.

Thema 2003: Fluglärm

Schmunzeln muss der Leser des Editorials aus der Winterausgabe 2003. «Weihnachten wurde für mich im wahrsten Sinne des Wortes eingeläutet, als mich neulich in der Forchbahn die polyphonen Klingeltöne eines Handys mit Jingle Bells aufschreckten.» Das digitale Zeitalter hatte auch Zumikon erreicht. Das Schmunzeln vergeht aber wohl, wenn man liest, dass schon vor 15 Jahren das Thema Fluglärm das Dorf beschäftigte. Dazu äusserte sich damals Gemeindepräsident Martin Keller im Interview. «Alle zuständigen Stellen sprechen mittlerweile davon, dass Südanflüge keine definitive Lösung und somit nur vorübergehend sein können. Wir werden weiterhin dafür kämpfen, dass dieses Versprechen auch eingelöst werden wird», betonte er.  In Ausgabe vom Sommer 2007 stand natürlich das Zumifäscht im Mittelpunkt, an dem der neue ­Mitbürger Udo Jürgens ein Konzert gab. Im Anschluss daran überreichte Gemeindepräsent Hermann Zangger dem Sänger die Bürgerrechts-Urkunde. Am Abend schlug dann die Stunde von Rolf Raggenbass – und da lässt sich schon die Brücke in die Zukunft schlagen. Denn der wird auch beim Zumifäscht 2018 wieder auf der Bühne stehen. Doch zurück ins Jahr 2007, in dem zum Beispiel Andi Schärer, der schreibende Zumiker Päcklipöstler, eine Lesung zu seinem neuen Buch «SEINS – im Spiegel der Seele» abhielt und das Jahr, in dem der Gemeinderat Zumikon beim 18. Eisstockturnier auf der KEK leider den letzten Platz belegte.

Nur fünf Jahre zurück: 2013 brachte das Dorftheater «ein seltsames Paar» auf die Bühne des Gemeindezentrums. Lustig, locker und liebevoll zeigte sich das grosse Schulfest am Juch und der Gemeinderat ­Zumikon verbesserte sich beim Eisstockturnier auf den vierten Platz.  Die Redaktion hat nun einen ve­ritablen Fundus an Geschichte und Geschichten aus Zumikon. Wir werden Sie teilhaben lassen. (bms)

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