Von adminZoZuBo ‒ 8. März 2018
Die Geschichte, die das Kabarettduo «schön&gut» erzählt, handelt von der Einbürgerung einer Lettin und könnte in jedem Dorf der Schweiz spielen. Sie ist gespickt mit viel doppelbödigem Humor und satirischen Kommentaren in Form von Meisengezwitscher.
Ihre Sprachkunst, verbunden mit Schauspiel und Gesang, zeichnet die beiden Künstler Anna-Katharina Rickert und Ralf Schlatter aus. Die Gewinner des Salzburger Stiers und des schweizerischen Kleinkunstpreises 2017 führten auf Einladung des Kulturkreises Zollikon ihr neustes Stück «Mary» im Gemeindesaal auf. Das Duo schaffte es, die Spannung der Geschichte so aufzubauen, dass das Publikum oft unmittelbar aus dem herzlichsten Lachen heraus verstummte, um sich die nächste Pointe nicht entgehen zu lassen. Die scharfzüngigen Wortspiele waren grossartig verpackt und mit musikalischen Instrument- und Gesangseinlagen untermalt sowie mit starker Mimik akzentuiert. Den beiden Künstlern gelang es, mit nur einem Kostüm und wenigen Requisiten, einem Kopftuch, Hut und Brille sowie falschem Bart blitzartig in die verschiedenen Rollen zu schlüpfen. Da war der ungehobelte Gemeindepräsident Kellenberger, der die Lettin Agneta gerne persönlich eingebürgert hätte, bis er den Verdacht hatte, sie gehe fremd. Metzger Schön, der ans Meer in die Fremde flüchten möchte, leistet Agneta Unterstützung zur Schweizer Geschichte. Im Weiteren Frau Gut, die es gut mit Herrn Schön meint und kurz vor Schluss der versammelten Gemeinde den Spiegel vorhält auf eine besondere, aber wirksame Weise.
Und dazwischen spielten und zwitscherten die beiden Sprachkünstler als Meisen, die das Geschehen im Dorf beobachten und sich wunderten. Auch dabei überzeugten sie durch ihre Gestik, Körperhaltung und ihre Bewegungen. «schön&gut» parodierte präzise unsere Sprache wie auch unsere Mentalität mit viel Ironie und traf mit seinem Stück den Nerv der Zeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. (cef)
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