Von adminZoZuBo ‒ 3. Mai 2018
Wir präsentieren eine Bilderbuchreise auf zwei Rädern durch die Schweiz: Man nennt sie die Perle im Veloland Schweiz, die transhelvetische Herzroute vom Bodensee zum Genfersee. Sie führt, fern aller Hektik, herzerfrischend durch reizvolle Landschaften und Ortsbilder, und dies zudem, weil per E-Bike, auch herzschonend.
Aktivferien im Veloland Schweiz liegen stark im Trend. Doch der moderne Outdoor-Tourist sucht nicht das schweisstreibende, sondern das herzschonende Vorwärtskommen. Er will sich nicht keuchend, mit gesenktem Blick und sauren Beinen durch die Gegend quälen, sondern beim gemütlichen Radeln den Augen Zeit lassen, die Schönheiten am Wegrand zu entdecken. Und er möchte in gemütlichen Landgaststätten einkehren, direkt bei den Herstellern regionale Produkte degustieren und auch mal ganz abseits der grossen Heerstrassen übernachten.
Weil die Herzroute nicht unattraktive Direktverbindungen von A nach B, sondern sorgfältig evaluierte, aussichtsreiche Höhenwege nutzt, ist sie die Traumstrecke für die wachsende Gemeinde der Elektro-Velozipeden. Sie ist – Originalton Schweiz Tourismus – die «Rosine» im an sich schon einmaligen Routennetz von SchweizMobil. Oder kurz gesagt: die attraktivste Panoramaroute für E-Bikes weltweit, vorbei an 17 historischen Altstädten, 20 Seen und einer ganzen Perlenkette von Kulturstätten, Naturwundern und Kraftorten, was sogar «The New York Times» zu einer Grossreportage bewog.
Wie es dazu kam: Am Anfang – vor gut 28 Jahren – stand die Vision von Utopien-Spezialist Paul Hasler – dem Sohn der Erfolgsschriftstellerin Eveline Hasler. Seine Idee, die er von der Route 66 in den USA mitbrachte, übertrug er auf eine E-Bike-Route quer durchs Veloland Schweiz und liess dabei die Nummer 66 Kopfstand machen: Geboren war die Route 99, die, weil sie durch ihre landschaftliche Schönheit ans Herz rührt, auf den Namen Herzroute getauft wurde.
2003 konnte die erste Versuchsetappe im Gotthelfland Emmental, von Willisau nach Lützelflüh, eröffnet werden, damals noch gekennzeichnet mit Bodenmarkierungen. Professionalisierung bezüglich Infrastruktur, Organisationsform und Promotion führten dazu, dass 2012 bereits die Strecke zwischen Genfer- und Zugersee realisiert war, das heisst die sieben Etappen umfassende Verbindung zwischen den Endpunkten Lausanne und Zug.
Dann wurde mit Hochdruck an der Vollendung des ambitiösen Projektes gearbeitet, sodass 2015 die sechs letzten Etappen von Zug bis Rorschach aus der Taufe gehoben werden konnten. Damit stehen zwischen Genfer- und Bodensee stolze 720 Kilometer Velowanderstrecke mit 12’000 Höhenmetern zur Verfügung, die dank E-Bike leicht zu bewältigen sind. Unterteilt ist die durch 11 Kantone führende Herzroute in 13 spannende Tagesetappen, alle per Zug erreichbar.
Das Powerteam der Herzroute besteht – neben dem bereits genannten Initianten Paul Hasler, der zugleich auch die Routen evaluiert hat – aus dem Geschäftsführer der in Burgdorf domizilierten Herzroute AG, dem aus Pontresina stammenden Touristiker und Gleitschirmpiloten Simon Brülisauer und dem Schweizer Elektrovelo-Pionier und „Flyer“-Hersteller Kurt Schär aus dem bernischen Huttwil.
Denn die E-Bike-Erfolgsstory begann nicht etwa, wie man vermuten könnte, im Polderland Holland, sondern im Bergland Schweiz, das von seiner Topografie her als E-Bike-Land geradezu prädestiniert ist. Als inspirierender Berater des Herzroute-Teams figuriert der erfahrene Touristiker Hans Peter Danuser, ehemaliger Kurdirektor von St. Moritz. Kurz: Mit viel Verve hat das motivierte Team seinem Baby in kurzer Zeit bereits Kultstatus verschafft.
Mehr noch: Die Herzroute gilt heute als Vorzeigebeispiel eines Gemeinschaftswerkes der Kantone, der Regionen und privater Initianten. Als Public-Private-Partnership-Projekt bewegt sie sich auf einer gesunden Basis. Die öffentliche Hand unterhält die Signalisation, der private Promotor (Herzroute AG) sorgt, zusammen mit einem gemeinnützigen Netzwerk (Verein Freunde der Herzroute), für eine engagierte Vermarktung und Qualitätssicherung.
Die Herzroute ist Teil von Veloland Schweiz (www.veloland.ch). Doch sie ist keine Velotour der Massen. Sie spricht ein genussorientiertes Publikum an, welches die Schönheiten des Landes abseits der Alltagshetze erkunden will und an lokalen Angeboten interessiert ist. Sie ist ein echtes Win-win-Instrument, denn sie bringt sanften Tourismus in rurale Gegenden mit entschleunigten Gästen, die, wie Erhebungen zeigen, das Doppelte ausgeben als im übrigen Netz von Veloland Schweiz, was wiederum all die vielen lokalen Partnerbetriebe freut.
Jeder Herzroute-Gast erhält gratis einen Routenführer, der ihm die touristischen Highlights, kulturellen Sehenswürdigkeiten und kulinarischen Geheimtipps aufzeigt. Dieser kann auch vorbestellt werden (www.herzroute.ch). Mehrtagesgäste können zudem Pauschalarrangements und Gepäcktransport (SwissTrails) buchen. Mehr als die Hälfte aller Gäste ist 50plus, und über 80 Prozent reisen mit dem öffentlichen Verkehr an.
Sportliche Personen können die Herzroute mit dem eigenen Velo befahren. Allen anderen wird ein E-Bike empfohlen. Deshalb sind an allen 14 Etappenorten Flyer-Elektrovelos vom Partner für Verleih (Rent a Bike) zu mieten, pro Tag für 64 Franken, mit Halbtax für 59 Franken, und dies bei problemloser Rückgabe am Zielort. Reservation unter www.herzroute.ch wird dringend empfohlen. Helme werden kostenlos abgegeben.
Auch der Service unterwegs ist bestens organisiert: Über 3000 weinrote Rad-Wegweiser mit der magischen Nummer 99 zeigen in beiden Richtungen auf die Herzroute, auf der 25 Akkuwechselstationen verteilt sind; denn ein E-Bike mit leerem Akku, das heisst ohne Motorunterstützung, wäre mühsam zu fahren. (hh)
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