51/2018 Schulevaluation Schule Oescher

Von adminZoZuBo ‒ 20. Dezember 2018

Verhaltene Erwartungen wurden übertroffen

Alle drei Zolliker Schulen wurden dieses Jahr evaluiert.

Im zweiten Teil der dreiteiligen Serie kommt diese Woche das Schulhaus Oescher dran: Auch dieses Schulhaus wurde im April 2018 von einer Fachstelle der Bildungsdirektion evaluiert. Ein Wechsel in der Schulleitung sorgte für Besorgnis – allerdings nicht für die befürchteten Resultate der Evaluation.

Im Primarschulhaus Oescher fühlen sich die Schüler generell wohl, wie die Evaluation der Bildungsdirektion zutage förderte. Der Umgang sei ein freundlicher und respektvoller, die verfügbaren Hilfsmittel würden im Unterricht gut eingesetzt. Schulleiter Georges Behna zeigt sich auch erfreut darüber, dass die lernförderliche Unterrichtsgestaltung sowie die individuelle Lernbegleitung positiv beurteilt wurden.

Kurz vor der Analyse, im Februar 2018, musste zum zweiten Mal innert drei Jahren ein Wechsel in der Schulleitung vollzogen werden. Die bisherige Schulleitung kündigte und die neuen Schulleitpersonen, Georges Behna und Brigit Belser, die bis zu diesem Zeitpunkt in der Zolliker Schulpflege wirkte, wurden vorerst nur interimistisch mit der Führung beauftragt. Die Schulpflege war besorgt um den Arbeitsaufwand, der auf die neuen Stelleninhaber aufgrund der Evaluation gleich in den ersten Monaten zukommen würde.

Die Erwartungen an die Resultate waren dementsprechend verhalten.«Wir hatten ein weniger gutes Ergebnis erwartet und wurden insofern positiv überrascht», analysiert Georges Behna die Ergebnisse. Die in der Evaluation genannten Punkte würden sich grundsätzlich mit den Beobachtungen im Alltag decken.

Schulalltag funktionierte gut

Die Bildungsdirektion erkannte in ihrer Evaluation die Umstände des Leitungswechsels und schrieb, dass sich die Leitung auf den reibungslosen Schulalltag konzentriert habe und Projekte der Schul- und Unterrichtsentwicklung zurückgestellt worden seien. Für die aus nationaler Sicht wichtigsten Projekte jedoch, die Umsetzung des Lehrplans 21 sowie des ICT-Konzepts, sei die Schule im Fahrplan, versichert Georges Behna.

Er habe nicht alles über den Haufen werfen müssen, als er im Februar begonnen habe, sagt Georges Behna. «Ich habe geschaut, was läuft und was nicht, und dann angesetzt.» Der tägliche Betrieb sei bereits bei seinem Antritt gut gelaufen, was der neue Schulleiter auf das gute Team an der Schule zurückführt und was auch in der Evaluation zum Ausdruck komme.

Trotzdem haben sich die Wechsel in der Leitung bemerkbar gemacht: Die Regeln der Schule seien zum Beispiel auf verschiedenen Merkblättern und in Protokollen notiert, zum Teil sogar widersprüchlich. «Hier möchte ich versuchen, alle Regeln in ein einziges Dokument, eine Art Betriebshandbuch, zusammenzufassen», erklärt er.

Stärkerer Einbezug der Lehrer

Die Evaluation förderte zutage, dass Projekte unterschiedlich angegangen, allgemein gehalten oder zu wenig präzis definiert würden. Die Projektaufträge würden nun klarer formuliert und die Zuständigkeiten besser geklärt. Georges Behna und Brigit Belser hätten ein partizipatives Führungsverständnis: «Wir beziehen die Lehrer stark in die längerfristige Entwicklung der Schule ein», führt Georges Behna aus. Die genannten negativen Punkte schiebt er aber nicht auf die Schulleiterwechsel zurück. Er habe bei seinem Amtsantritt auch eine gewisse Verunsicherung angetroffen:. «Das ist nach zwei Führungswechseln in drei Jahren aber normal», nimmt er die Mitarbeitenden der Schule in Schutz.

Ein weiterer Punkt, der bei der Durchsicht der Evaluation ins Auge sticht, ist die Bewertung seitens der Schüler betreffend das Eingreifen der Lehrpersonen, wenn Schüler andere schlagen wollen, bedrohen oder beschimpfen. Dieser Punkt wurde unter dem kantonalen Durchschnitt bewertet. Georges Behna sieht einen möglichen Grund hier im Pausenplatz: „Das Gelände ist gross und verwinkelt, da kann man nicht alles sehen.“ Bei einem Streit würden die Aufsichtspersonen auch abwägen, ob ein sofortiges Eingreifen nötig ist oder ob der pädagogische Nutzen einer Auseinandersetzung für die Schüler besser sei. «Aufsichtspersonen sind auf jeden Fall genügend abbestellt.»

Die beiden Schulleitungen sind nun bereits seit mehreren Monaten im Amt. «Die Zusammenarbeit zwischen den beiden hat von Anfang an gut funktioniert», freut sich Schulpflegepräsidentin Corinne Hoss-Blatter. Dass die Schulpflege mit Georges Brehna und Brigit Belser zufrieden ist, zeigt auch der Umstand, dass die beiden inzwischen die Leitung offiziell übernommen haben. (axs)

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