Suche

4/2019 Persönlich Marc und Joel Wachter

Von adminZoZuBo ‒ 24. Januar 2019

In der Farlifanghalle zu Hause

Im Gegensatz zum Eishockey braucht es keine schwere Ausrüstung. (Bild: bms)

Marc und Joel Wachter leben Unihockey: Sie spielen in der Ersten Liga für «Zürisee» und trainieren nebenbei noch die U-­16-­Mannschaft.

Eigentlich müssten Marc und Joel Wachter mit krummem Rücken des Weges kommen, verbringen sie doch einen Grossteil ihrer Zeit gebückt. Doch die Brüder kommen aufrecht und munter daher, wirken fit und fröhlich. Ihr Leben steht im Zeichen des Unihockeys. Zwei Mal in der Woche trainieren Marc und Joel Wachter die U-­16-­Mannschaft von Zürisee Unihockey in der Farlifanghalle in Zumikon, weitere zwei Mal in der Woche trainieren sie selber für das Team in der Ersten Liga. Am Wochenende stehen dann die Spiele für sie als Trainer und eben auch als Player an. »Doch weil wir selber am Abend spielen und unser Team meist am Nachmittag, kommt sich das nicht in die Quere», führt der 20-­jährige Joel aus. Das heisst, dass sie eigentlich keine Wohnung bräuchten und ihr Bett in der Farlifang-­­Turnhalle aufschlagen könnten.

Diese Halle liegt ihnen absolut am Herzen, ist es doch die einzige Dreifach-­Turnhalle in der gesamten Umgebung. «Nur hier in Zumikon können wir auf dem Grossfeld trainieren», erklärt der 22-­jährige Marc. Und das auch nicht immer. Am Freitagabend müssen sie sich den Platz mit einer anderen Mannschaft teilen. «Selbst die Heslibachhalle in Küsnacht, die ja doch imposant wirkt, ist nicht gross genug», fügt Marc Wachter an.

Seit wann sie Unihockey spielen? Die Brüder gucken sich überrascht an und überlegen. «Schon immer», lachen sie unisono. Bereits im Kindergarten schwangen sie die – damals noch kürzeren – Schläger und rannten dem Ball hinterher. Die Faszination ist geblieben. «Der Sport ist einfach so schnell und so abwechslungsreich», schwärmt Joel. Es sei nicht wie beim Handball, wo es einfach immer nur hin und her gehe, wo fast jeder Angriff auch mit einem Tor ende. «Es ist auch eine Sportart, die für Zuschauer sehr interessant ist», legt Marc noch drauf.

Team-Spirit wird gefördert

Doch als Jugendtrainer achten sie nicht nur auf Taktik und Kondition. Sie möchten, dass ihre Mannschaft einen echten Team-­Spirit hat. Dazu gibt es neben den Trainingsabenden Anlässe wie Grillabende, der Besuch des Samichlauses oder einen Ausflug übers Wochenende mit Übernachtung und wahrscheinlich sehr wenig Schlaf. Ganz wichtig ist den Brüdern, dass auch die Eltern eingebunden sind. Und das nicht nur, weil für unterschiedliche Anlässe immer mal wieder Kuchen oder Helfer gebraucht werden. «Es ist einfach schön, wenn die Eltern auch hinter dem Sport stehen und wir uns vielleicht austauschen können, wenn ein Spieler plötzlich keine Lust mehr hat, zum Training zu kommen.» Manchmal reiche ein Gespräch aus und die Motivation sei wieder da.

22 Spieler gehören aktuell zum ­Kader der Juniorenmannschaft, die sie trainieren. Viele – wenn man bedenkt, dass auf dem Spielfeld nur sechs Spieler stehen. Da liegt die Schwierigkeit bei den Trainern zu entscheiden, wer spielen darf und wer nicht. Entscheidend seien an erster Stelle die Trainingspräsenz und natürlich die Leistung. Doch das benachteiligt die Spieler, die vielleicht viel Spass haben, aber (noch) nicht wirklich gut sind. «Wir versuchen schon, dafür zu sorgen, dass alle mal bei einem Match auf dem Platz stehen. Gegen schwächere Gegner können wir auch mal schwächere Spieler einsetzen, die so Spielpraxis bekommen», erklärt Marc Wachter. Die beiden Brüder sind beruflich als Berater bei einer Genossenschaft und bei einer Bank tätig und lieben den Sport als Ausgleich. Dass sie nach Ausflügen in andere Teams wie Uster oder GC wieder gemeinsam in einem Team spielen, sei kein Problem. «Wir ­gehen nicht kritischer mit uns um. Und wenn, gibt es immer nur konstruktive Kritik», betont Joel Wachter. Eigentlich sei es von Vorteil, in einer Mannschaft zu sein. «Wir wissen instinktiv, wo der andere steht oder hinläuft.» Eigentlich ist ja jetzt eher die Zeit für die Winter-­Version: Eishockey. Das hat die beiden nie interessiert. «Allein die ganze Ausrüstung schreckt einen doch ab», lacht Marc Wachter. Die beiden gucken auf ihre leichten Taschen mit Carbonschläger, Shorts und Shirt und grinsen schelmisch. (bms)

Werbung

Verwandte Artikel

Newsletter

Abonnieren Sie unseren wöchentlichen Newsletter und lesen sie die neusten Artikel einen Tag vor der Print-Veröffentlichung.

ANMELDEN

Herzlich willkommen! Melden Sie sich mit Ihrem Konto an.