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06/2019 «Es gibt ausreichen Sanierungsbedarf»

Von adminZoZuBo ‒ 7. Februar 2019

«Es gibt ausreichend Sanierungsbedarf»

Vergangene Woche hat der Zumiker Gemeinderat seine Legislaturziele 2018 bis 2022 vorgestellt. Gemeindepräsident Jürg Eberhard erklärt, was konkret dahintersteckt.

Mit Jürg Eberhard sprach Birgit Müller-Schlieper

Zu den Legislaturzielen gehört, dass engagierte Gruppen und Einzelpersonen gewonnen werden sollen. Wie konkret ist dieses Konzept bereits?

Wir stehen mit den Überlegungen noch ganz am Anfang und wollen erst noch ein Konzept erarbeiten. Ganz allgemein ist zu den vorgestellten Zielen zu sagen, dass wir definiert haben, was wir in 3,5 Jahren erreicht haben wollen. Zu allen Zielsetzungen gibt es Massnahmen, welche einzelnen Gemeinderäten zugeordnet sind. Im Übrigen gleichen wir alle sechs Monate die Ziele mit den Massnahmen ab und korrigieren diese bei Bedarf.

Aber nochmals zurück zur Bevölkerung. Auch Expats werden bei den Zielen genannt, auf sie soll aktiv zugegangen und deren Integration unterstützt werden. Geht nicht ein Nebeneinander? Schliesslich bleiben viele nur für ein paar Jahren und lernen auch kein Deutsch.

Wir möchten unter anderem mit einer englischsprachigen Broschüre erreichen, dass Neuzuzüger, die unsere Sprache (noch) nicht können, genau wissen, was wo ist. Diese informiert zum Beispiel über die Abfalltrennung. Die wichtigsten Ansprechpartner sind dort aufgeführt, sodass neu in der Gemeinde Wohnhafte sich gleich orientieren können. Ich kann mir aber beispielsweise auch eine intensivere Zusammenarbeit mit der Inter-­Community School gut vorstellen.

Neu in der Gemeinde wohnhaft sollen auch vermehrt junge Erwachsene und Familien sein. Für sie soll bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden.

Bei diesem Ziel geht es einzig um die neu eingezonte Wiese am Chirchbüel. Die Gemeinde will da nicht selber bauen, wir werden aber Auflagen definieren, damit dort eben auch junge Familien wohnen können. Zurzeit werden diese Auflagen festgelegt, sodass vermutlich noch dieses Jahr die Ausschreibung erfolgen kann.

Und wie sieht es mit der Bebauung hinter dem Gemeindehaus aus? Gibt es mittlerweile konkrete ­Pläne? Die Gemeindeversammlung hatte doch bereits 2016 grünes Licht für altersgerechte Wohnungen gegeben.

Dieser Prozess ist leider ins Stocken geraten. Unser Plan war, dass die Alterswohnungen vom Thesen­acher in den Neubau ziehen. Mit diesen Plänen war aber die Genossenschaft als Eigentümerin des Gebäudes im Thesenacher nicht einverstanden. Aktuell wird diskutiert, unter welchen Bedingungen der Baurechtsvertrag für den Thesen­acher verlängert werden könnte. Klar ist aber auch, dass die Wiese in der Zone für öffentliche Bauten steht und wir daran gebunden sind.

Bleiben wir bei der Infrastruktur. Der Gemeinderat erwähnt bei den Zielen eine «zeitgemässen Infrastruktur». Was versteht er darunter, oder anders gefragt, was fehlt Zumikon noch?

Für den Gemeinderat steht nicht im Vordergrund, was fehlt, sondern eher, was erneuert werden muss. So soll dieses Jahr endlich unsere Abwasserreinigungsanlage aufgehoben und das Abwasser in der­ ­gemeinsamen Anlage in Küsnacht gereinigt werden. Die Tiefgarage unter dem Dorfplatz muss dringend saniert werden und wir brauchen ein neues Feuerwehrgebäude. Es gibt also ausreichend Sanierungsbedarf.

Im Zentrum aller Überlegungen wird der Dorfplatz stehen: Wie könnten dort Bereicherungen aussehen? Gibt es schon konkretere Pläne für das Bistro?

Noch gibt es keine konkreten Pläne, aber die ungewisse Zukunft des «Rössli» und der «Frohen Aussicht» sagen uns ja eindeutig, in welche Richtung es gehen muss. Im Blick haben wir parallel einen möglichen Neubau auf dem Grundstück der Metzgerei Schweizer. Da könnte durch eine Angleichung der Bodenhöhen der Dorfplatz noch erweitert werden. An einer Informationsveranstaltung werden wir am 5. März mögliche Schritte vorstellen.
Im vergangenen Jahr wurde an zwei Abenden die Bauzonenordnung (BZO) neu definiert. Diese müsste eigentlich diesen Januar in Kraft getreten sein.
Nachdem die Rekurse geklärt werden konnten, hat nun auch der Kanton die BZO genehmigt. Das ganzePaket muss nun aber gemäss den ordentlichen gesetzlichen Vorgaben wiederum öffentlich aufgelegt werden. Gehen keine weiteren Rekurse ein, kann sie dann im Frühjahr in Kraft treten.

Ein weiteres Ziel, das genannt wird, ist der Finanzhaushalt, der mit einer rollenden Finanzplanung gesteuert werden soll. Was genau ist eine «rollende Finanzplanung»?

An der Gemeindeversammlung wird nicht nur das Budget vorgestellt, das vom Souverän genehmigt werden muss. Wir stellen auch den mehrjährigen Finanzplan vor, um die Bürger und Bürgerinnen über die Gesamtsituation zu informieren und um zu erläutern, was in den kommenden Jahren auf sie zukommt. Der Finanzplan muss in den Budgetprozess eingebunden werden.

Stichwort informieren: Wie kann seitens der Gemeinde aktiver kommuniziert werden: Gibt es weitere digitale Angebote oder Kanäle?

Einerseits wollen wir mit Blick auf das Bildungsangebot von Zumikon aktiver informieren, andererseits diskutieren wir natürlich auch die Verwendung von Social Media mit allen Vor- und Nachteilen.

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