Von adminZoZuBo ‒ 29. März 2019
Seit knapp drei Wochen gibt es in Zollikon wegen der Baustelle auf der Seestrasse in Küsnacht ein grösseres Verkehrsaufkommen. Sicherheits- und Umweltvorsteher André Müller erklärt, warum zwar Alternativen geprüft wurden, aber dennoch an der aktuellen Umleitung festgehalten wird.
Mit André Müller sprach Melanie Marday-Wettstein
In den ersten zwei Tagen nach der Inbetriebnahme der Umleitung war das Verkehrsaufkommen durch Zollikon sehr gross, wobei der Verkehrsfluss nie ganz zum Erliegen kam. Die Verkehrsteilnehmer mussten etwas mehr Zeit in Kauf nehmen. In den darauffolgenden Tagen stellte die Gemeindepolizei auf der Hauptachse eine gewisse Verkehrsabnahme fest, da ein Teil der Automobilisten bereits in Küsnacht auf Alternativrouten durch verschiedene Quartiere unterwegs war und der Verkehr sich so verteilte.
Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass das Verkehrskonzept vom Kantonalen Tiefbauamt ausgearbeitet wurde. Die Verkehrsplaner waren sich bewusst, dass die Baustelle an der Seestrasse in Küsnacht erheblichen Mehrverkehr nach Zollikon bringen würde. Zur Erstellung des Verkehrskonzepts haben sie daher bereits im Vorfeld Verkehrsdaten erheben lassen. Die zentrale Forderung des Konzepts ist, dass der Verkehr nicht zum Erliegen kommt. Somit wurde der Hauptverkehr über die Rotfluhstrasse umgeleitet. Dem Umstand, dass Fahrzeuglenkende diese Abkürzung durch den engen Dorfkern trotz der Umleitungssignalisation nehmen würden, wurde offensichtlich zu wenig Beachtung geschenkt.
Die Gemeindepolizei stellte schnell fest, dass die Situation wegen den fehlenden Trottoirs und den Schulkindern gefährlich war, und entschied in Absprache mit dem Kantonalen Tiefbauamt, die Alte Landstrasse – im Bereich des Dorfkerns – in einem Einbahnregime zu betreiben. Dadurch wird verhindert, dass der Dorfkern mittels der Alten Landstrasse als Ausweichroute verwendet werden kann. Von Seiten der Anwohnenden erhielt die Polizei bereits diverse positive Rückmeldungen. Bedauerlich ist, dass damit die Ladengeschäfte mit Fahrzeugen nur noch aus Richtung Dufourplatz erreichbar sind.
Der Gemeinderat und die Gemeindepolizei haben sich vor und nach der Umleitung mit den kantonalen Vertretern zusammengesetzt und Alternativen vorgeschlagen. Insbesondere wurde von der Gemeinde angeregt, die Zolliker Strasse wieder zu öffnen und die Sanierung der Wasserleitungen vom Mai 2019 durch die Werke am Zürichsee AG auf 2020 zu verschieben. Die neuen Berechnungen der Verkehrsplaner ergaben jedoch, dass damit bis zu 330 Meter Rückstau vom Dufourplatz-Kreisel Richtung Zolliker Strasse und Wartezeiten auch für den Bus entstehen würden. Ferner würde sich der Rückstau beim Lichtsignal Richtung Alte Landstrasse um rund 600 m erhöhen und jener Richtung Bergstrasse bis 360 m, verbunden mit einer Wartezeit von 12 Minuten. Aus diesen Gründen hält das Kantonale Tiefbauamt an der aktuellen Umleitung fest.
Auch dies wurde zusammen mit den Autobusbetrieben der VBZ und dem Tiefbauamt geprüft. Da das ganze Verkehrskonzept stark von der komplexen Phaseneinstellung der Lichtsignalanlagen abhängig ist, ist es gemäss den Verantwortlichen des Kantonalen Tiefbauamtes nicht möglich, den Verkehr, namentlich den Bus, temporär anders zu führen. Beim bestehenden Verkehrskonzept ist der Busverkehr mit der entsprechenden Phaseneinstellung der Lichtsignalanlagen und der Signalisationen auf den Individualverkehr abgestimmt. Dies würde mit der temporären Änderung der Verkehrsführung des Busses nicht mehr funktionieren.
Zurzeit sehr stark. Da sich viele nicht an die klar signalisierten Verkehrsanordnungen halten, ist die Gemeindepolizei Zollikon gezwungen, vermehrt Kontrollen durchzuführen. Die Polizisten stossen dabei bei den Automobilisten sehr oft auf ein absolutes Unverständnis. Zudem gehen bei der Gemeindepolizei fast täglich Beschwerden ein, welche beantwortet werden müssen. Die Polizisten geben täglich ihr Bestes, um auf die Anliegen der Bürger einzugehen und wo immer möglich auch zu helfen.
Das Unverständnis kann ich verstehen. Der Gemeinderat und die Gemeindepolizei haben schon vor der Umleitung auf verschiedenen Stufen versucht mit den Verantwortlichen des Kantons Lösungen für Verbesserungen zu suchen. Leider ist dies nicht gelungen. Sofortmassnahmen, welche die Gemeinde in eigener Zuständigkeit, treffen konnte, haben wir getroffen. Es ist aber eine Tatsache, dass solche Verkehrsumleitungen immer mit Unannehmlichkeiten verbunden sind.
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