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Präsenzunterricht an den Zolliker Schulen

Von Antje Brechlin ‒ 8. Mai 2020

Vergangene Woche entschied der Bundesrat, ab dem 11. Mai den Präsenzunterricht an den obligatorischen Schulen unter «gewissen Bedingungen» wieder zu ermöglichen.

In den kommenden vier Wochen werden die Kinder in Halbklassen unterrichtet. Höchstens 15 Kinder dürfen sich gleichzeitig im Schulzimmer aufhalten. Das heisst, eine Halbklasse geht zur Schule, während die andere zu Hause die Aufgaben erledigt – ohne Ansprechperson, da die Lehrer ja mit Unterrichten ausgelastet sind. Das Betreuungsangebot ist weiterhin beschränkt, nur die Betreuung für Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, muss gewährleistet sein. Auch im Hort dürfen die Gruppen nicht grösser als 15 Kinder sein. Die Hygienemassnahmen müssen eingehalten werden.

«Ein unmöglicher Entscheid»

In Zollikon wird seit vergangenem Donnerstag auf Hochtouren am passenden Stundenplan für die 1400 Schüler gearbeitet, der für die kommenden vier Wochen gelten soll. «Für uns bedeutet die Entscheidung des Regierungsrates eine enorme Mehrarbeit», sagt Brigitte Gebs, Primarlehrerin in Zollikon. «Die hygienischen Massnahmen lassen sich noch einfach umsetzen. Wir haben in den Klassenräumen sowie in den Gängen ausreichend Desinfektionsmittel aufgestellt. Den Abstand zwischen Lehrerpult und Schülerbereich werde ich mit einem lustigen Absperrband bewerkstelligen. Schliesslich darf ich den Kindern nicht näher als zwei Meter kommen. Die Arbeit der Lehrpersonen mit den Schülern am PC ist dagegen aufgrund der Abstandsregeln schwerer möglich. Deshalb greife ich auf den Frontalunterricht mit Wandtafel und Schreibunterlagen zurück.»

Corinne Hoss, Präsidentin der Zolliker Schulpflege, ist mit den Entscheidungen der Zürcher Regierung höchst unzufrieden. «Ein unmöglicher Entscheid. Für berufstätige Eltern und das gesamte Schulumfeld wäre es einfacher gewesen, länger beim Fernunterricht zu bleiben. Oder wie in unseren Nachbar­kantonen Aargau, Schaffhausen, Schwyz oder Thurgau direkt mit dem normalen Unterricht zu beginnen.» In einer gemeinsamen Fraktionserklärung vom 4. Mai forderten FDP, SVP, SP, GLP und AL die Bildungsdirektion und die Zürcher Regierung auf, den Entscheid zu korrigieren. Fakt ist: Bleibt das vorgesehene Modell, wird die schulische Belastung für Eltern und Lehrpersonal weiter zunehmen.

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