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Pfadiheim mit Vergangenheit

Von Adrian Michael ‒ 15. Mai 2020

Die «Turatzburg», das Zolliker Pfadiheim, ist mehr als 60 Jahre alt und soll nach 20 Jahren nun erneut saniert werden.

Die Zolliker Turatzburg ist vor allem Treffpunkt der Jugendpfadi, aber auch ein beliebter Ort für Feierlichkeiten im Schulumfeld. (Bild: zvg)
Die Zolliker Turatzburg ist vor allem Treffpunkt der Jugendpfadi, aber auch ein beliebter Ort für Feierlichkeiten im Schulumfeld. (Bild: zvg)

Die erste Turatzburg – der Name setzt sich zusammen aus den Namen der Stämme aus der Erbauungszeit: TUlka, Römer, ­KalATs und dem Z von Zollikon – entstand 1947; vom Rhein wurde eine alte Militärbaracke nach Zollikon transportiert und im Mai eingeweiht. 1957 war die Turatzburg schon zu klein geworden. Die Gemeindeversammlung bewilligte für den Neubau einen Betrag von 45’000 Franken, gleich viel musste durch eigene Aktionen aufgebracht werden. Im November des Jahres 1960 wurde die alte Turatzburg abgebrochen.

Die Architekten Bernhard Winkler und Andreas Pfleghard entwarfen einen Bau mit drei Flügeln, die den Hof umfassen und sich gegen den Wald hin öffnen. Das Rot der Fassade erregte zunächst das Missfallen der Baubehörde, aber es gelang Bernhard Winkler, die Behörden zu überzeugen: Die neue Turatzburg wurde rot gestrichen, die Fensterläden hellgrau. Im unteren Flügel liegt der grosse Saal. Im Mitteltrakt sind heute Küche, Toiletten und Räume für Abteilungsleiter und Rover untergebracht. Im oberen Trakt liegen im Erdgeschoss die Räume der Stämme. Von einem gedeckten Gang aus sind alle Räume durch einen eigenen Eingang erreichbar.

Das Obergeschoss des oberen Flügels besteht aus der alten Baracke. Hier sind der Raum für die «Wölfe», das Archiv und das Materiallager untergebracht, im Untergeschoss Heizung und Lagerräume. Die Schutzräume sollten im Ernstfall als Sanitätsposten und Luftschutzkeller dienen. Die Einweihung fand am 8. Juli 1962 statt. Im Jahr 2000 wurden eine Zentralheizung eingebaut und die elektrischen Anlagen erneuert.

In der Turatzburg treffen sich die Leiter zu ihren «Höcks». Am Samstagmittag werden die letzten Vorbereitungen für die Übung am Nachmittag gemacht und Material geholt. Je nach Witterung wird das Pfadiheim am Samstagnachmittag auch von Pfadigruppen genutzt. Neben Elternabenden finden hier auch die Sitzungen der Elternkommission und Anlässe des Altpfadfinder-Verbands statt.

Betrieben wird das Heim von der «Stiftung Pfadfinderheim Zollikon». Das Grundstück gehört der Gemeinde, die es der Stiftung im Baurecht abgegeben hat. Die Turatzburg wird von der Kantonalen Denkmalpflege als «Schutzobjekt von regionaler Bedeutung» aufgeführt. Diese schreibt: «Die Architektur überzeugt durch die spannungsvolle Verbindung von traditionell anmutender Holzbauweise und zeitgenössisch moderner Architektursprache der 1960er Jahre.»

Helfen Sie mit

Falls Sie, liebe Leserinnen und Leser im Besitz einer Fotografie der alten Turatzburg von vor 1960 sind: Bitte melden Sie sich unter jahrheft@zollikon.ch oder bei der Gemeinderatskanzlei. Eine ausführliche Darstellung der Geschichte des Zolliker Pfadiheims wird im kommenden Zolliker Jahrheft erscheinen.

Spenden für das aktuelle ­Sanierungsprojekt werden dankbar entgegen­genommen. («Pfadfinderheim Zollikon», CH98 0900 0000 8003 4751 6, Mitteilung «Spende für TB»). Die Spende ist von der Steuer abziehbar.

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