Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 6. August 2020
In Zollikon und Zumikon wurden zum 1. August zwar die Höhenfeuer entzündet – ein normaler Nationalfeiertag war es aber nicht.
Es war ein gedämpfter Geburtstag der Schweiz. Selbst die Sonne wusste nicht so recht, ob sie vom Himmel strahlen durfte und zog sich nach und nach zurück. Tagsüber wurde im Fohrbach, im See und in der Badi Juch dem Wasser gefrönt und auch einem kleinen Sommerregen getrotzt. Am Abend feierten die Zolliker und Zumiker den 1. August weitestgehend privat. Der Andrang auf die Festgelände auf der Allmend und im Ibruch hielt sich in Grenzen. In Zollikon hatte sich mittlerweile herumgesprochen, dass in der Grossküche der Diakonie Neumünster und des Spitals am Vortag elf Coronafälle registriert worden waren. So nah hatten viele das Virus noch nicht gespürt.
So gestaltete sich der Abend für die Parkplatzeinweiser der Feuerwehr sehr ruhig. Wenige Besucher kamen auf das Festgelände, das mit rotweissem Flatterband abgesperrt war. Wenige Holzbänke luden zum Sitzen ein. Zuvor mussten sich alle Gäste namentlich registrieren lassen. Auf Festreden und Festwirtschaft wurde verzichtet. Dafür wurden die Besucher mit einem schönen Sonnenuntergang mit Blick auf den See und prächtigen Blumen am Wegrand ein bisschen entschädigt. Musikalisch unterhielt ein Trio der Stadtzürcher Alphornbläservereinigung. Später am Abend loderte das Höhenfeuer – nochmals durch Flatterband abgetrennt – angefacht durch einen angenehmen Wind.
Immerhin rund 90 Besucher fanden in Zumikon den Weg zur Feier. Das Alphornduo «Echo vom Wassberg» eröffnete den Abend. Nachdem das Feuer entzündet war und weithin leuchtete, schlug die Stunde der Feuerwerkler, die ihre Raketen in den Himmel steigen liessen. In fast besinnlicher Atmosphäre sassen die Zumiker beisammen, unterhielten sich leise oder hingen einfach ihren Gedanken nach. Zumikon setzte mit der Durchführung mehr auf den Verstand und die Selbstverantwortung der Besucher.
Es war ein besonderer Geburtstag in diesem Jahr. So feiert jemand, dem es nicht gut geht, der auf seine Gesundheit achten muss. Um hoffentlich 2021 gut gelaunt sagen zu können: «Ach, wisst ihr noch letztes Jahr? Das war schlimm. Gut, dass das vorbei ist.»
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