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Gordischer Knoten gelöst

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 1. Oktober 2020

In Zumikon wurde der Grundstein für das neue Feuerwehrgebäude samt Werkhof und Sammelstelle gelegt. Ein notwendiger Schritt.

Zeitkapsel mit Zeitzeugen
Unter viel Erde verschwand die Zeitkapsel mit Zeitzeugen wie einer aktuellen Ausgabe des Zolliker Zumiker Boten. (Bilder: bms)

Die Ausgangslage war erdrückend: Das Feuerwehr­ge­bäude mitten im Dorfzentrum ist dringend sanierungsbedürftig. Der Werkhof im Schwäntenmos 7 müsste ebenfalls zumindest teilweise saniert werden, allein schon, da das Gebäude ursprünglich nicht für diese Zwecke konzipiert wurde. Wer jemals seine Wertstoffe zur Altstoffsammelstelle am Schwäntenmos 12 gebracht hat, weiss: Hier muss dringend etwas passieren.

Genau aus den Gründen sprach sich eine überwältigende Mehrheit im vergangenen November für einen Neubau eben von Feuerwehrgebäude, Sammelstelle und Werkhof und einem Bruttokredit in Höhe von rund 12 Millionen Franken aus. Seit gut zwei Monaten wird gebaut auf der grossen Fläche vis-à-vis der Wertstoffsammelstelle, die offizielle Grundsteinlegung fand nun vergangenen Freitag statt. «Es ist der Beweis, dass der gordische Knoten gelöst werden konnte», bilanzierte Gemeindepräsident Jürg Eberhard. Er erinnerte an die extrem lange Vorlaufzeit, ehe es zu dem Beschluss kam. Nach langen Diskussionen hatte man sich für einen Neubau des Feuerwehrgebäudes und gegen eine Sanierung ausgesprochen. Damit begann die Suche nach dem richtigen Ort. Als das passende Bauland gefunden war, musste noch die Einzonung erfolgen. «Ich freue mich für Zumikon, dass wir heute den Grundstein legen können und wünsche uns eine unfallfreie Bauzeit», so der ­Gemeindepräsident. Auch Thomas Epprecht, Vorsteher der Bereiche Liegenschaften und Sicherheit, wies auf die Bedeutung des Gebäudes hin. «Nach einer langen Geschichte in der Vergangenheit fängt heute hier die Zukunft an.» Damit würde der zweidimensionale Plan in die dritte Dimension gehen. «Wir werden hier einen zweckmässigen Bau mit ästhetischer Qualität in Holzbauweise erhalten.» Der Hinweis auf das ansprechende Äussere des Gebäudes war nicht ganz unwesentlich. Schliesslich liegt die Baustelle am Rand von Zumikon und wird somit auch zu einem Eingang ins Dorf. Auch Stefan Bührer freute sich. Nicht nur, weil er als Vorsteher Tiefbau einen neuen Werkhof bekommt. «Durch die grosse Sammelstelle erleben wir eine deutliche Komfortsteigerung.» Er zeigte sich vor allem von der Schnelligkeit der Arbeiten beeindruckt. «Vielleicht können wir schon in einem Jahr uns wieder hier treffen, um das Gebäude zu eröffnen.»

Es wurde aber nicht nur viel Lob ausgesprochen am vergangenen Freitag. Die Vertreter der Gemeinde und Institutionen mussten auch selber Hand anlegen und die «Zeitkapsel» quasi beerdigen. In diese hatte Projektleiter Fabrizio Vetter verschiedene Gegenstände gelegt: eine druckfrische Ausgabe des Zolliker Zumiker Boten, Kopien der Abstimmung und Dokumentationen über den Bau. Ferner wurden Utensilien der Feuerwehr und des Werkhofes deponiert. «Diese Kassette füllen wir aus zwei unterschiedlichen Motiven. Aus Freude und Stolz über dieses Projekt und auch aus Demut mit Blick auf den Lebenszyklus dieses Hauses», erläuterte Thomas Epprecht. Denn irgendwann werde auch der kommende Bau wieder Geschichte sein. Und eine kommende Generation wird die Zeitkapsel öffnen und sich an ihre Geschichte erinnern.

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