Herbstzeit ist Wanderzeit

Von Zolliker Zumiker Bote ‒ 24. Oktober 2020

Im Winter ist es oft zu kalt, im Sommer zu warm. Doch im Herbst locken zahlreiche Wanderwege in die Natur. Besonders in diesem Jahr, in dem jeder lieber an der frischen Luft ist und Ferien im Ausland schwierig sind, können ein paar Spazierstunden eine gelungene Abwechslung bieten. Der Zolliker Zumiker Bote macht gemeinsam mit Zürioberland Tourismus einige Vorschläge zu besonders lohnenswerten Zielen.

Wer den gut gekennzeichneten Wanderwegen folgt, kommt auch ans Ziel. (Bilder: zvg)

Von Rapperswil nach Schmerikon

Die Strecke Rapperswil–Schmerikon ist eine wahre Augenweide für alle, die ruhige, abgelegene Wege durch idyllische Landschaften, romantische Dörfer sowie üppig bewachsene Ufer an einem schillernden See schätzen. Gestartet wird in Rapperswil. Der Wanderweg führt vorwiegend über Kieswege Richtung Schmerikon. Erst verläuft die Route dem See entlang und eröffnet einen Ausblick auf charmante, kleine Anlegestellen mit bunten Booten, den prächtigen See und am Strandbad vorbei.

Dann lenkt der Weg ins Landesinnere ein und offenbart eine landwirtschaftlich genutzte Umgebung mit blühenden Feldern, Kuhweiden und Wiesen. Zwischendurch erhascht man noch einen Streifen des Sees am Horizont. In Jona schwenkt man beim kleinen Jachthafen erneut an den See aus, um kurz darauf wieder an saftigen Wiesen mit einzelnen, knorrigen Bäumen vorbei nach Bollingen zu gelangen.

In Bollingen führt die Route an erhöhter Lage weiter, von wo sich eine grandiose Perspektive auf Natur und See eröffnet, die sich bis Schmerikon hinzieht. Eine wundervolle Szenerie ergeben die naturbelassenen Uferabschnitte. Ausgangs Bollingen krönt eine altertümliche Kapelle inmitten des herrlichen Grüns diese Idylle, bevor man schliesslich Schmerikon erreicht.


Von der Neuen Forch nach Uster

Ab der Haltestelle auf Verlangen Neue Forch beginnt die einfache Wanderung, und bereits am Vogelbächli staunt der Wanderer über die Findlinge, die der Glatttalgletscher vor etwa 17 000 Jahren hierher verfrachtet hat. Bald ist die Anhöhe erreicht; und vor dem Betrachter dominiert die 18 Meter hohe stilisierte Flamme des von Otto Zollinger entworfenen und 1922 ausgeführten Wehrmännerdenkmals. Ab der Forch geht es meist abwärts, wobei das Bachtobel das zentrale Element des Weges zur Schifflände Maur bildet. Weil die Greifensee-Schifffahrt ganzjährig die Seeüberquerung ermöglicht, geht es per Schiff nach Niederuster. Der Weg ist geeignet für alle Jahreszeiten, wobei das Bachtobel im Winter erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Mit rund 75 Prozent ist der Hartbelagsanteil allerdings hoch. Sehenswertes: Findlingsgarten Vogelbächli, Wehrmännerdenkmal, Industriepfad.


Von Maur nach Erlenbach

Der Start liegt bei der Schifflände in Maur, wo es mit einer Schifffahrt nach Uster losgeht. In Aesch angekommen führt der Weg durch die Besiedelung. Als eigentliche Passhöhe gilt heute eine auf 682 m. ü. M. gelegene Stelle bei der Neuen Forchstrasse. Fünf Minuten später ist die moderne Bahnstation Forch erreicht, unter der Autobahn hindurch geht es durch die Felder nach Wangen. Hier führt der direkte Weg die Strasse entlang weiter, doch wir biegen nach der Kreuzung rechts Richtung Tobelmüli ab. Ein wunderbarer Weg am Bach lockt dort. Bei Tobelmüli steht das Küsnachter Tobel zur Wahl, eine bedenkenswerte Alternative, links führt der Weg Richtung Hohrüti/Pfannenstiel entlang dem Rüsselbach in Richtung Erlenbach. Oberhalb dem Limberg geht es durch den Wald zu einer Lichtung, ehe das Erlenbacher Tobel erreicht ist. Diese Zürcher Tour von Wasser zu Wasser schliesst man am besten mit einer Schifffahrt auf dem Zürichsee ab.


Von Gibswil über Bachtel nach Wald

Vom Bahnhof Gibswil führt der Weg zunächst der geteerten Strasse entlang, die wenig später nach rechts überquert wird. Zunächst geht es weiter auf einer schmalen Teerstrasse hoch Richtung Wald. Nach wenigen Minuten ist dieser erreicht und man biegt rechts ab. Kaum eingetreten, eröffnet sich ein Märchenwald. Das Bachtobel Wissengubel mit seinem monumentalen Nagelfluh-Gestein und imposanten Wasserfall lädt zum Staunen ein. Brätelstellen mit Feuerholz und Tischen stehen bereit. Von hier führt ein kurzer steiler Aufstieg über Treppenstufen am Nagelfluh hoch. Oben angelangt geht es gemütlich im Wald weiter hin­auf. Mehrmals wird die Strasse überquert. Beim Hinter Sennenberg ist die Hälfte bis zum Bachtel erreicht. Beim Schlussanstieg ist noch ein Treppenweg zu meistern sowie ein kleiner Anstieg, und schon steht man beim Bachtelturm, von dem aus sich ein wunderbares Panorama auf den Zürichsee und die dahinterliegenden Bergen bietet.

Der Abstieg nach Wald führt mit Blick auf den Zürichsee teilweise durch den Wald. Nach rund einer halben Stunde ist der Bachtelspalt erreicht. Die Wände der rund fünfzig Meter langen Erdspalte bestehen aus Nagelfluh. Diese Mauern aus grobem Geröll und gerundeten Kieselsteinen, die durch kohlensauren Kalk zementiert wurden, ragen bis zu rund acht Metern in die Höhe. Im unteren Teil der Spalte bleibt es auch an warmen Tagen feucht und kühl.

Gemütlich führt der Weg abwärts durch den Wald und über Wiesen nach Wald, das letzte Stück vom alten Restaurant Dändler (nicht mehr in Betrieb) führt über geteerte Wege bis zum Bahnhof.


Über den Üetliberg

Die Tour beginnt bei der Sihlpost. Zuerst auf Hartbelag, danach auf einem Kiesweg geht es der Sihl entlang. Die Rückseite des Sihlcity zur Allmend ist ein beliebter Ort für «Hündeler». Am oberen Ende lockt die Gänziloobrücke mit dem Eiswehr. Auf einer Forststrasse mit einer gleichbleibenden Steigung von zirka zehn Prozent führt der Weg auf den Gratweg des Uetlibergs. Ein leichtes Auf und Ab führt den Wanderer in Richtung ­Hotel Uto Kulm. Unmittelbar neben dem Hotel befindet sich der 72 Meter hohe Aussichtsturm, der 1894 erbaut und 1990 durch die jetzige Stahlkonstruktion ersetzt wurde. Hier bietet sich nach 178 Treppenstufen ein traumhafter Rundblick auf Zürich, den Zürichsee sowie in die Alpen. Zurück zum Hauptbahnhof fahren wir mit der 1875 eröffneten Uetlibergbahn.


Von Hinwil nach Gibswil

Diese Tour zeigt eine sehr reizvolle Seite des Zürcher Oberlands. Die Wegweiser leiten den Wanderer perfekt durch Hinwil, vorbei am hübschen Ortsmuseum, Richtung Wildbachtobel. Nun geht es ins Bachtobel, vorbei an kleinen Wasserfällen, beim grössten gibt es eine Feuerstelle. Nächstes Ziel ist die Ruine Bernegg. Die Gesteinsreste liegen auf einem kleinen Hügel zur linken Seite. Vorbei am Parkplatz mit Sicht auf den Bachtel geht es nach Girenbad. Auf einem Panoramaweg via Boden und durch den Wald gewinnt man an Höhe, bis der kleine Übergang Egg erreicht ist. Der Strassenpass ist an Sonn- und Feiertagen für den motorisierten Verkehr gesperrt. Bei Auenberg Sattel kann ein Abstecher zum Bachtel gewagt werden oder es geht weiter via Vorder Sennenberg, vorbei am Bachtelweiher, um zum Hinteren Sennenberg gelangen. Nach Blegi führt der Weg durch den Wald. Eine Wurzeltreppe führt zu einem imposanten Wasserfall und einer Feuerstelle. Wissengubel heisst der Ort der Überraschung. Im Nu gelangen wir zum Bahnhof.

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