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«Für Zollikon überwiegen die negativen Aspekte»

Von Tobias Chi ‒ 12. November 2020

Visualisierung
Visualisierung der Hafenanlage der Marina Tiefenbrunnen. (Bild: ZUEND Zürich / Stadt Zürich, Amt für Hochbauten)

Der Gemeinderat hat erstmals Stellung zu den Plänen der Stadt Zürich bezogen, in Tiefenbrunnen einen Mega-Hafen zu errichten.

In Tiefenbrunnen soll ein neuer Hafen für 450 Schiffe, ein Wassersportzentrum mit Schulungsräumen, ein Restaurant sowie die dazugehörige Hafeninfrastruktur mit Kran und Rampen entstehen. Das sieht der Gestaltungsplan vor, den der Zürcher Stadtrat im August zum Projekt «Marina Tiefenbrunnen» öffentlich aufgelegt hat. Durch den neuen Hafen werden keine zusätzlichen Bojenplätze geschaffen, sondern bestehende rund um das Seebecken verteilte Bojen und Hafenplätze aufgehoben und in Tiefenbrunnen konzentriert. Wegen der veränderten Zufahrt für Lastschiffe fallen zudem vier Bojen­plätze vor Zolliker Gemeindegebiet weg, die ebenfalls in die neue Anlage integriert werden. In einer zweiten Phase sind Neubauten für die Wasserpolizei und eine private Werft geplant, auch eine öffentliche Grünanlage soll entstehen.

Der Gemeinderat Zollikon begrüsst in seiner Stellungnahme grundsätzlich eine Aufwertung des Areals Tiefenbrunnen und eine verbesserte Infrastruktur für den Wassersport. «Wir bedauern jedoch, dass es ein reines Hafenprojekt geworden ist und die übrige Gestaltung vernachlässigt wurde», sagt Bauvorsteher Martin Hirs.

Massiver Eingriff ins Landschaftsbild

Die Zentralisierung der Bootsplätze bedinge einen erheblichen Eingriff ins Landschaftsbild des unteren Zürichsees. Der Gemeinderat sehe zwar die Vorteile einer Konzentration von Hafenplätzen und Bojenfeldern, welche auch die Wasserflora rund ums untere Seebecken entlasten würde. Gleichzeitig habe der Hafenbau negative Auswirkungen – zu den landschaftlichen Eingriffen komme der Schaden an der Wasserflora in Tiefenbrunnen sowie die ungünstige Anlage des Hafens.

Am wenigsten Verständnis zeigt der Gemeinderat für das Verkehrskonzept. Nicht nachvollziehbar seien die geringe Anzahl Parkplätze. Die erste Phase sieht 24 Parkplätze, die zweite 35 für Hafennutzer vor. Bei einem derart geringen Angebot sei Suchverkehr und das Besetzen öffentlicher Parkfelder in Zollikon zu erwarten. Martin Hirs ist überzeugt: «Für die Gemeinde Zollikon überwiegen die negativen Aspekte.»

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