Von Simon Bühler ‒ 22. April 2021
Die Gemeinde Zollikon hat für 39 «Tiny Homes» vis-à-vis von der Forchbahnstation Waldburg die Baubewilligung erteilt. Eigenheim-Feeling auf kleinem Raum zu attraktiven Mieten und ein grosses Medienecho befeuern das Interesse an dem Projekt.
Bereits bei der Präsentation der Baueingabe im Februar 2020 war das Interesse an dem Immobilienprojekt gross. Direkt an der Stadtgrenze bei der Forchbahnhaltestelle Waldburg im Zollikerberg sollen 39 sogenannte «Tiny Homes» entstehen. Gemeint sind Mikrowohnungen auf einer kleinen Fläche zwischen 40 und 60 Quadratmetern für eine bis drei Personen – allerdings mit Einfamilienhaus-Charakter. Heisst: Alle Wohnungen verfügen über individuelle Eingänge ohne gemeinsames Treppenhaus, private Gärten oder Terrassen, und viele der Wohnungen erstrecken sich über mehrere Geschosse. Die vier Neubauten mit den Tiny Homes sollen ressourcenschonend direkt auf die bestehende unterirdische Einstellhalle gebaut und zu vergleichsweise moderaten Mietzinsen angeboten werden.
Die Hoffnung auf eine schnelle Realisierung war bei der Baueingabe Anfang 2020 gross. Die Zürcher Immobilienfirma Utorem AG betreut das Vorhaben federführend. Sie konnte das 3800 Quadratmeter grosse Areal 2018 im Auftrag der Moyreal Immobilien AG erwerben, die als Bauherrin auftritt und sich im Besitz der AMAG-Erbin Eva Maria Bucher-Haefner befindet. Die Baubewilligung wurde eigentlich bereits für Sommer oder Herbst 2020 erwartet mit Baubeginn Anfang 2021, während die Fertigstellung und der Einzug auf Ende 2022 geplant waren.
Doch die Baubewilligung durch die Gemeinde Zollikon liess bis Ende März 2021 auf sich warten. Bis Mitte Mai läuft nun noch die Einsprachefrist. Auf Anfrage wollte die Gemeinde weder zu den konkreten Auflagen noch zu allfällig eingegangenen Einsprachen Stellung nehmen: «Wir können uns dazu leider nicht äussern. Jeder, der ein Interesse nachweisen kann, kann während der Publikationsdauer den Baurechtsentscheid verlangen.»
Auch Yves Rogger, Projektleiter der Utorem, hält sich gegenüber der Presse mit Informationen zurück. Seine Firma ist von der stark auf die Besitzerin fokussierten Berichterstattung im Blick wenig erfreut und entsprechend vorsichtig mit öffentlichen Statements. Die Bewilligung sei ein wichtiger Schritt gewesen, sagte Yves Rogger gegenüber der Zürichsee-Zeitung. Sein Architektenteam prüfe nun, welche Bauauflagen erfüllt werden müssten, damit die Gemeinde Zollikon eine Baufreigabe erteilt. Welche Anpassungen nötig sind, sei noch unklar.
Die Anpassungen, die aufgrund der Auflagen der Baubehörden erfüllt werden müssen, könnten jedenfalls Auswirkungen auf die definitive Höhe der Mietkosten haben. Der Richtwert exklusiv Nebenkosten geht laut Yves Rogger von Monatsmieten ab 2000 Franken aus. Es sei der Utorem wichtig, dass die Miete pro Wohnung attraktiv bleibe.
Am Grundkonzept werde sich aber nicht mehr viel ändern. Rogger geht davon aus, dass die Baufreigabe im kommenden Herbst erfolgt und dass kurz darauf die Bauarbeiten beginnen werden. Somit würden die Tiny Homes im zweiten Quartal 2023 fertiggestellt sein. Eine Warteliste für die Häuser in Zollikon existiere nicht. Mietinteressenten können sich aber voraussichtlich ab Sommer 2022 auf der Erstvermietungshomepage der Utorem bewerben.
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2 Antworten
Horrorfassade an prominenter Stelle.
Für Familien mit Kindern! Und der erste Verkehrsunfall ist vorprogrammiert!