Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 3. Juni 2021
Ganz lange habe ich mich gefragt, was die Schweizer mit dem «e» machen, das sie überall einsparen. Aus Annette wird Annett, aus Susanne wird Susann, aus Brigitte wird Brigitt und sogar aus Simone wird Simon – wobei es ja schon den Simon gibt.
Allerorten wird das «e» weggelassen, eingespart. Ich habe stundenlang überlegt, was die Schweizer mit diesen vielen «e’s» anstellen. Werden die irgendwo gehortet? Gibt es irgendwann plötzlich eine neue Währung? E-coin statt Bitcoin? Ich habe schon fast darauf gewartet, dass sich mir ein unscheinbarer Mann nähert, seinen Lodenmantel kurz öffnet und flüstert: «Wollen E kaufen?»
Aber jetzt kenne ich die Antwort. Jetzt weiss ich genau, wofür die ganzen «e’s» gebraucht wurden. Denn plötzlich gibt es e-books, e-paper, e-bikes, e-cars. Wie schlau von den Eidgenossen schon mal rechtzeitig eine hübsche E-Halde anzulegen, um für die Zukunft vorbereitet zu sein. Aber was, wenn wir alle in der noch weiteren Zukunft auf Bio umstellen? Wenn es B-Books, B-Bikes und B-Paper gibt und vorher ganz viele b’s eingespart werden müssen? Das wird dann eine harte Zeit für so einige von uns.
Irgit Müller-Schlieper
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