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Wo Schwalben nisten, wohnt das Glück

Von Simon Bühler ‒ 10. Juni 2021

Für Schwalben und Mauer­segler hat die Brutzeit begonnen. Für diese Gebäudebrüter will der Natur- und Vogelschutzverein Maur-Zumikon die Bevölkerung sensibilisieren. Die Gemeinde Zumikon geht derweil pionierhaft mit gutem Beispiel voran.

Eine Mehlschwalbe bei der Nachwuchsfütterung. (Bild: Bird Life Schweiz, Michael Gerber)

Jetzt brüten sie wieder, die eleganten Mauersegler, Mehl- und Rauchschwalben. Der Natur- und Vogelschutzverein Maur-Zumikon ruft deshalb mit Unterstützung der Behörden die Bevölkerung auf, sich beim Schutz der Gebäudebrüter zu beteiligen. Dazu soll in Maur auch ein Inventar der Brutplätze erstellt werden. «Eine Inventarisierung hilft, Störungen frühzeitig zu verhindern», erklärt Martina Schybli von der Vogelwarte Sempach und verweist auf das Jagdschutzgesetz: «Das Brutgeschehen aller drei Arten ist rechtlich geschützt. Gebäude­sanierungen müssen so vorgenommen werden, dass sie das Brut­geschäft nicht stören.» Gerade Mauersegler brüten im Verborgenen und werden bei Umbauten manchmal erst beim Abdecken von Dächern entdeckt. Es sei daher wünschenswert, dass Brutplätze bekannt sind und sich auch die Behörden stärker für deren Schutz engagieren.

Die Gemeinde Zumikon geht mit gutem Beispiel voran. 2019 hat der Gemeinderat ein Merkblatt sowie einen Leitfaden zum Thema des ökologischen Ausgleichs publiziert. Diese Dokumente werden seither an alle Bauherrschaften abgegeben, die Neubauten oder grössere Umbauten planen. «Nach meinem Wissen gibt es im Kanton Zürich derzeit noch keine andere Gemeinde, die über ähnliche Dokumente verfügt», sagt Zumikons Gemeindeschreiber Thomas Kauflin und ergänzt: «Wir haben hier Pionierarbeit geleistet, was zur Folge hatte, dass wir das Rad mehrheitlich neu erfinden mussten.» In Zumikon ist beim Neubau des Werkhofs Schwäntenmos die Vogel-Thematik gerade aktuell. Die Gemeinde hat bei einer Begehung auch den ­Vogelschutzverein involviert. «Als Konsequenz werden in den kommenden Tagen und Wochen an diesem Neubau zahlreiche Nisthilfen angebracht.»

In Zollikon kümmert sich Elisabeth Laine als Präsidentin des Ornithologischen Vereins um Anliegen rund um den Vogelschutz. Sie nimmt die Behörden in Zollikon allerdings weniger aktiv wahr. Deshalb freut sie sich umso mehr über Zolliker Hausbesitzer, die etwas zum Schutz der Gebäudebrüter beitragen. «Leider fehlt in vielen Gemeinden das Bewusstsein, Bauherren bei Neu- und Umbauten für die Bedürfnisse der Gebäudesegler zu sensibilisieren», sagt Michael Gerber von Bird Life Schweiz. Hausbesitzern empfiehlt er, nicht nur an den Dreck zu denken, wenn sie Vögeln ein Obdach bieten, und verweist auf das geflügelte Wort: «Wo Schwalben nisten, wohnt das Glück.»

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