Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 1. Juli 2021
Einer, der sich mit Graffiti-Kunst auskennt, ist Billy Cekaljo. Er hat Fine Arts (freie Kunst) studiert, ist im Auftrag des Kulturdepartements im ganzen Kanton unterwegs und bietet mit Kollegen Graffiti-Workshops an. Auch in der Zolliker Buechholzschule hat er Schülerinnen und Schüler angeleitet, die später einen Container gestalten durften.
Dass die Naegeli-Werke als «schön» eingestuft werden, findet er schwierig. «Schön ist ein relativer Begriff.» Auch kitschige, eklige oder romantische Werke hätten ihre Berechtigung, auch sie könnten ihre Qualität haben. «Die Frage, was denn Kunst ist, müsste immer wieder neu verhandelt werden», unterstreicht er. Er möchte lieber zwischen illegalen und legalen Werken unterscheiden. «Illegale Graffitis haben einen anderen Grund. Sie können Grenzüberschreitung sein oder Kritik an der Eigentumsideologie. Sie dürfen provozieren.» Wenn hingegen eigens Fläche zur Verfügung gestellt werde, sei die Grundlage eine andere. Was er sich wünscht, ist die Auseinandersetzung mit der Kunstform. «Ich finde es auf jeden Fall spannend, dass die Naegeli-Werke nicht entfernt worden sind.»
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