Von eingesandt ‒ 2. Juli 2021
Kinder schreiben WhatsApps und SMS, verschicken Mails. Aber Mädchen und Jungen reden auch miteinander. Sie tratschen, diskutieren, machen Witze – vor allem auf dem Pausenplatz.
Der Zolliker Zumiker Bote wollte wissen, über was da gesprochen wird. Wir haben nicht heimlich gelauscht, sondern Schülerinnen und Schüler der Schule Rüterwis gebeten, selber aufzuschreiben, was gerade Thema ist. In unregelmässigen Abständen werden wir dieses «Pausenplatzgeflüster» publizieren. Alle Mädchen und Jungen aus Zollikon, Zollikerberg und Zumikon sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Mails bitte an: redaktion@zobo.ch. Danke.
Ich sehe während eines langweiligen Unterrichts vor der grossen Pause aus dem Fenster. Ich sehe viele Vögel, etwa Spatzen, Meisen, Rotkehlchen und Raben. Alle suchen nach ihrem Futter. Es klingelt: Die meisten Vögel fliegen weg, nur die mutigsten bleiben. Es klingelt nach 20 Minuten wieder und alle Kinder müssen rein. Ich sehe nur noch einen leeren Pausenplatz. Alles still und friedlich. Die Vögel kommen und gehen das ganze Jahr, durch und durch. Im Sommer nisten die einen Vögel auf dem Schulareal. Ich sehe die Eltern, wie sie ihre Küken füttern. Vor einigen Tagen ist ein kleiner Spatz aus dem Nest gefallen. Dies passiert immer wieder, weil die Kleinen ihre ersten Flugversuche starten und noch nicht kräftig genug sind, um wieder hoch ins Nest zu fliegen. So verweilen sie am Boden, wenn sie nicht mehr von ihren Eltern gefüttert werden. Wenn sie noch nicht tot sind, holt sie der Fuchs. Ich würde in den Sommerferien gerne mal die Vogelwarte Sempach besuchen, denn ich möchte Tierärztin werden.
Milena
Das berühmte Spiel «Wahrheit oder Pflicht» kann man in jeder Situation spielen und braucht dazu nichts weiter als mindestens zwei Spieler. Die meisten Kinder oder auch Erwachsenen kennen nur die zwei «normalen» Auswahlen, eben Wahrheit oder Pflicht. Da gibt es aber noch ganz viele mehr! Wie zum Beispiel: Hamburger, Schiffli, Prozent und so weiter. Man kann es mit der ganzen Klasse ausführen, wie wir! Ich, meine Klasse und eine Begleitperson haben in unserem Klassenlager in der fünften Klasse, mitten auf einer Wiese, über eine Stunde lang gespielt. Auch in den Schulpausen oder in den Mittagspausen in der Tagi, also im Betreuungshaus, wird dieser Beschäftigung nachgegangen und somit die Zeit totgeschlagen. Bei uns im Zollikerberg wird das übrigens «WT» genannt (W=Wahrheit, T=Tat). Tat ist eigentlich das Gleiche wie Pflicht, nur anders gesagt. Beim Durchführen der Aktion kam es allerdings auch schon sehr oft zu Streitereien. Achtet darauf, dass ihr Regeln miteinander vereinbart, was man darf und was nicht! Vielleicht solltet ihr aussenstehende Personen nicht ins Spiel miteinbeziehen und somit zu nichts zwingen. Bei Fragen in Privatangelegenheiten, muss keine Antwort auch mal akzeptiert werden. Trotz allem kann ich dieses Spiel bei Langeweile nur empfehlen.
Janna
In der Pause reden wir Fünftklässler über Verschiedenes, zum Beispiel über Lehrer, Aktuelles in der Schule, Sommerferien und Jungs. Wir stehen in der Pause in kleinen Mädchengruppen zusammen und laufen meistens Runden um das Schulareal. Wenn es zur Pause gongt, rennen alle nach draussen. Wir freuen uns, dass wir keine Maske mehr tragen müssen. Manchmal haben wir auch verschiedene Gruppen oder spielen Fussball. Unser Hauptthema ist meistens ein bestimmter Lehrer, der neulich für unsere alte, damals schwangere Lehrerin einsprang. Wir mögen ihn nicht besonders, aber trösten uns damit, dass er nach den Sommerferien wieder abzieht. Wir sprechen auch über unsere Stadtführung, da wir in NMG gerade das Thema «Kanton Zürich» durchnehmen. Alle 5. Klassen werden diese Stadtführung separat durchführen. Wir durften unsere Themen selber aussuchen und haben uns für Aussicht, Natur, Architektur und Altstadt entschieden. Wir freuen uns alle auf die Stadtführung im Juli. Die Sommerferien sind bei uns auch ein grosses Thema. Wir fragen uns gegenseitig, was wir tun werden. Wir sprechen auch über Jungs in unserer Klasse, da die einen einige Jungs besonders mögen. Unsere Hobbys spielen auch eine grosse Rolle, weil wir uns gegenseitig fragen, wann wir Zeit zum Abmachen haben. Wir haben immer zu zweit ein Spiel oder einen Handschlag erfunden, beispielsweise uns zum Spass auf die Beine schlagen.
Vera V. und Sara H.
In der Schule ist es langweilig. Sobald es klingelt, fängt das Fangis an. Wir treffen uns beim Spielplatz. Und der Fänger wird bestimmt. Wir rennen los und schauen zurück. Und mehrere Schüler knallen gegen die Steinmauer. Wir legen einen Spielstopp ein und warten, bis es verheilt ist. Dann machen wir einen Neustart. Es ist sehr lustig. Eines Tages macht es plötzlich äh, äh, äh, äh, äh. Wir schauen nach, was passiert ist und da sehen wir, dass es ein Kind ist, das den Arm verletzt hat. Der Arm war vollkommen mit Blut verspritzt. Der Anblick war grauenvoll. Wir riefen die Pausenaufsicht und sie kam auch schon. Wir brachen das Fangis ab und spielten am nächsten Tag weiter. Das Kind, das sich verletzt hatte, kam am nächsten Tag wieder in die Schule. Er konnte aber noch nicht wieder mitspielen. Und doch hatten wir viel Spass. Als er wieder mitspielen konnte, waren wir alle glücklich. Immer wenn es läutete und die Pause vorbei war, waren wir unglücklich. Wir mussten das ändern. Als die nächste Pause kam, besprachen wir das. Wir beschlossen, dass wir sobald es läutet draussen sein sollten. Wir schafften das und wir beschlossen Sicherheitsmassnahmen, dass sich niemand mehr verletzen kann. Nur noch ganz selten verletzt sich jemand.
Jérémie
In der Pause der 6. Klässler-Mädchen wird über Verschiedenes gesprochen. Es gibt kleine Grüppchen, die zusammen abhängen. In den Grüppchen wird viel gelästert, der Grund dafür sind Streit oder Eifersucht. Es wird aber auch über Jungs, Liebe und die Pubertät gesprochen. Die Jungs haben eher Phasen, manchmal spielen sie Fussball oder Basketball. Erst gerade haben sie Pokémons gesammelt. Jetzt sind Zauberwürfel im Trend. Über Mittag gibt es kleine Grüppchen, die Wahrheit oder Pflicht spielen. Wenn sich jemand verletzt hat oder weint, ist gleich das ganze Schulhaus rundherum versammelt. Das ist meistens ziemlich ätzend. Falls die Klingel mal nicht funktioniert, was eher selten der Fall ist, ignorieren es alle Schüler, mit der Hoffnung, länger in der Pause bleiben zu dürfen. Göttikinder sind sehr anhänglich und anstrengend, weshalb es oft Streit gibt. Manche davon sind sehr frech und respektlos. Trotzdem kommen wir irgendwie mit ihnen klar und haben sie ja trotzdem lieb …
Elin, Julia, Lily
Es läutet und alle Kinder stürmen aus den Klassenzimmern auf den Pausenplatz. In der Pause spielen sehr viele Jungen und auch Mädchen Fussball. Dabei gibt es oft Streit und manchmal sogar eine Prügelei. Oft sind die Teams unfair oder eine Mannschaft schummelt. Zum Teil faulen sie auch so, dass sich sogar jemand verletzt. Nach einem Fussballspiel weinen ab und zu auch Kinder, nur weil sie nicht gewonnen haben. Manche werden auch aggressiv, dann müssen die Pausenaufsichten eingreifen und die Kinder beruhigen. Es sind meistens mehrere Bälle auf dem Pausenplatz unterwegs und man muss aufpassen, dass man nicht von einem Ball getroffen wird. Ein paar Kinder schiessen sogar extra auf andere Personen, die über den Pausenplatz gehen, nur weil sie das lustig finden oder denken, dass sie dann cool sind. Wenn es läutet und die Pause zu Ende ist, wollen manche noch weiterspielen und manche gehen schon wieder ins Schulhaus in ihre Klassen. Unterdessen machen andere noch ein Goal und finden, dass das Goal noch gilt, und andere finden, dass das Goal nicht mehr gilt. Dann denken die einen, dass sie gewonnen haben und es wird rumgebrüllt und einander beschimpft.
Ada
Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu. Das bringt schöne Sachen mit sich. Die Sommerferien kommen und es wird wieder wärmer und ich komme in die dritte Klasse. Ich freue mich schon sehr, neue Sachen zu lernen. Aber es hat auch traurige Seiten, mein Schulgotti wird das Schulhaus verlassen. Sie ist jetzt in der sechsten Klasse und kommt nach den Sommerferien in die Oberstufe. Ich sah sie jeden Donnerstag. Ich war jeden Donnerstag bei ihr zum Mittagessen. Bei ihr zuhause habe ich das beste Essen kennengelernt. Sie ist immer lustig. Ich finde, sie ist das beste Gotti der Welt! Gestartet hat ihr Gotti-Amt mit einem Postenlauf. Sie hat zwei Gotti-Kinder. Nach den Sommerferien wechseln die Sechstklässler in die Sek oder das Gymnasium. Am letzten Schultag vor den Sommerferien verabschiedet die ganze Schule die Sechstklässler in der Turnhalle oder auf dem Pausenplatz. Dort wird gesagt, was sie werden möchten, während sie über Bänkchen laufen. Wenn alle vorbeigegangen sind, laufen alle durch ein grosses Tor. Manchmal weinen auch Kinder, weil sie ihr Gotti oder ihren Götti verlieren.
Sophie H.
Endlich ist es wieder Sommer und es hat wieder Wasser im Brunnen. Denn wir machen den Brunnen sehr gerne sauber. Ich esse den Znüni, wenn ich putze. Dabei achte ich darauf, dass keine Krümmel ins Wasser fallen. Wir haben auch einmal eine tote Hornisse gefunden. Silas, Isabella und Annica sind auch dabei. Wir wünschen uns, dass wir mal so richtig mit Schrubber und Putzmittel den Brunnen putzen dürfen. Ich finde Blätter und Steine im Brunnen. Ich weiss, von wo die Blätter kommen. Über dem Brunnen ist ein Baum. Aber woher die Steine kommen, weiss ich nicht. Manchmal finden wir Abfall von anderen Schülern, den wir dann entsorgen. Es war sogar einmal der Stöpsel nicht im Loch. Allerdings blieb das Wasser im Brunnen und lief gar nicht ab. Offenbar ist also das Abflussrohr ganz fest verstopft und eine richtige Brunnenreinigung wäre mehr als nötig. Wenn der Brunnen sauber ist, spritzen wir uns gerne nass. Wir machen unsere Haare auch ganz gerne nass, denn das macht sehr viel Spass.
Siamac
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