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Enkelgerechtes Bauen

Von Zolliker Zumiker Bote ‒ 22. Oktober 2021

Wie sich zwei Zolliker für nachhaltiges Bauen engagieren und auf dem Grundstück ihres Elternhauses ein sichtbares Zeichen setzen.

Aus einem einseitig angebauten Einfamilienhaus wurden vier unterschiedliche und nachhaltige Wohneinheiten erstellt. (Bild: zvg)

Für die beiden Brüder Hans-Peter und Richard Keller war es sonnenklar. Sie wollten auf dem Grundstück ihres Elternhauses der 1930-Jahren neu bauen. Dabei wünschten sie sich, dass auch künftige Generationen in einer intakten Umwelt in Zollikon leben dürfen. Nachhaltiges Bauen war ihr Ziel! Zumal sich die beiden Keller-Brüder an elf Enkelkindern erfreuen.

Das Vorhaben des nachhaltigen Bauens hat von Experten wie auch von den beiden Bauherren viel abverlangt. Seit einigen Monaten lässt sich jedoch auf dem Grundstück mit 1000 Quadratmetern am Goldhaldenplatz zwei Ersatzneubauten bewundern. Mit dieser Erweiterung, wie auch mit einer energetischen Aufrüstung, haben die beiden Zolliker ein sichtbares Zeichen gesetzt gegen Klimakrise und für bauliche Verdichtung.

«Die Baubehörde der Gemeinde Zollikon hat uns während der langen Planung sehr unterstützt», betont Hans-Peter Keller. Nach zehn Jahren Planung, dazu gehörten auch Einsprachen, konnten die beiden Brüder ihr Herzensprojekt mit neuen Büroräumlichkeiten und separaten Wohnungen beziehen. Der gestaffelte Baukörper in Weiss integriert sich beinahe selbstverständlich in die von Giebeldächern dominierte Breitackerstrasse. «Bewusst haben wir in der neugestalteten Umgebung etwa auch die Granitplatten aus dem Garten unserer Eltern wiederverwertet», sagt Hans-Peter Keller.

Es ist kein Rechnungsfehler – mit knapp 550 Quadratmetern bietet die neue Überbauung mehr als doppelt so viel Wohnfläche als zuvor. Die Architekten verteilten dafür die vier unterschiedlichen Wohneinheiten auf zwei eigenständige Baukörper. Somit konnte die Bauparzelle bestmöglich ohne einen einzigen sperrigen Bau ausgenutzt werden. Im hinteren, dreigeschossigen Haus als auch im kleineren, zweigeschossigen Neubau zur Strasse, befinden sich jeweils zwei Wohneinheiten, mit gemeinsamen Eingangsbereich. «Diese gestalterische Lösung ergab sich durch Bauvorschriften und war eine Offenbarung, sie eröffnete uns neue, räumliche Qualitäten», berichtet Bauherr Keller.

Nachhaltiges Bauen basiert nicht nur auf Ökonomie und Ökologie, sondern auch auf soziokulturelle Aspekte. Das bedeutet, dass ausser gestalterischen Faktoren auch Behaglichkeit, Licht, Schall- und Gesundheitsschutz dazu gehören. Bei Kellers Überbauung spenden grosse Fenster Helligkeit und bieten gesamthaft eine wohnliche Raumatmosphäre. Die sorgfältig gestaltete Umgebung garantiert eine hohe Lebensqualität.

Mit der Ökologie wird neben dem Einsatz der Baumaterialien auch der Verbrauch von Wasser, Strom und Heizung berücksichtigt. Eine insgesamt 160 Quadratmeter grosse integrierte Solaranlage verteilt sich auf allen vier Dachflächen. 15 Kilowatt Energie speichert ihre Batterie. Überschüssige Energie fliesst jeweils ins öffentliche Netz und kann bei Energiebedarf zu einem Vorzugspreis wieder bezogen werden – eine Win-Win-Situation. Zusätzlich nutzt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe die Umgebungsluft als Wärmequelle zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung. Kurzum rund 75 Prozent der Energie stammt ­direkt von der Zolliker Sonne und aus der Luft. «Die rechtlich festgelegten Energieziele sowie ein vernünftiger Blick in die Zukunft waren die treibende Kraft hinter diesem Projekt – die Wirtschaftlichkeit lassen wir mal aussen vor», sagt Hans-Peter Keller abschliessend über die Motivation des Bauvorhabens.

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