Von Antje Brechlin ‒ 12. November 2021
Wer etwas auf sich hält und gute Produkte zu schätzen weiss, der kennt Schwarzenbach Kolonialwaren. Der Zolliker Heinrich Schwarzenbach führt den Delikatessenladen im Zürcher Niederdorf in der 5. Generation. Auf Einladung des Quartiervereins Zollikerberg erzählte er im Geresaal ein Stück Firmengeschichte.
Das traditionsreiche Spezialitätengeschäft im Zürcher Niederdorf wurde 1864 von Heinrich Schwarzenbach I. gegründet. Er war ein Feinschmecker – was sich anscheinend an die folgenden Generationen vererbt hat. In Begleitung der 20-jährigen Tochter Helena stellte Heinrich Schwarzenbach den 40 Anwesenden die Geschichte des Familienunternehmens vor. Das Interesse war gross, es gab trotz Zertifikatspflicht mehr Anmeldungen als Plätze.
Der 55-Jährige betonte, wie wichtig ihm Kulinarik und Traditionen seien. Mit 21 Jahren stieg er in die Firma ein. Bis heute ist er aktiver Zünftler, selbstredend ein Freund der Kulinarik, sportlich, meist rudernd unterwegs. Heinrich Schwarzenbach sprach auch über das besondere Verhältnis zu den Produzenten, die mit Herzblut ihre Produkte herstellen: vom hausgerösteten Premiumkaffee über Teeraritäten und erlesene Gewürze bis hin zu exotischen Dörrfrüchten, exquisiten Essigspezialitäten und feinen Ölen. Ergänzt wird die Palette mit edlen Schokoladen, Honigsorten, Marmeladen, Teigwaren und Hülsenfrüchten. Darunter sind einheimische Delikatessen wie die gerade wiederentdeckte Ackerbohne, die es als Mehl zu kaufen gibt.
Das Publikum erfährt, dass Schwarzenbach seit 2004 einen Onlineshop betreibt, der aber erst seit dem Lockdown so richtig in Schwung kam, obwohl viel Wert auf das persönliche Gespräch gelegt wird. Der Referent betonte mehrmals, dass der Kundenkontakt zu den Stärken der Firma zähle, was auch in Zukunft so bleiben soll. Deutlich wurde der grosse Respekt vor den Produzenten und den Produkten. Die 20 Mitarbeitenden sind denn auch bestens geschult. Die Verkäuferinnen kennen jedes Produkt bis in seine Bestandteile, denn die Kundschaft ist anspruchsvoll.
Im Anschluss beantwortete der Referent Fragen zu einzelnen Produkten. Es gab Wein und mit einer hauseigenen Gewürzmischung frisch geröstete Nüsse. Der Andrang war gross – und falls die Anwesenden noch keine Kunden waren, hat Heinrich Schwarzenbach mit seiner charmanten Art sicher ein paar neue dazugewonnen. Auch für die Nachfolge im Delikatessengeschäft Schwarzenbach ist gesorgt. Ein Neffe sowie Tochter Helena, die noch Wirtschaft studiert, schnuppern bereits fleissig Firmenluft.
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