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Aktionsgruppe «Umdenken Umschwenken»

Von Claudia Eberle-Fröhlich ‒ 9. Dezember 2021

Acht von über 30 Damen aus Zollikon Dorf und Berg trafen sich im reformierten Kirchgemeindehaus Zollikerberg zum Jubiläum der Aktions­gruppe «Umschwenken Um­denken». Ein Wiedersehen nach vielen Jahren. Fast alle weit übers Pensionsalter hinaus, waren sie einst engagiert wie Greta Thunberg heute.

Acht Damen der ehemaligen Aktionsgruppe trafen sich zum 40-Jahr-Jubiläum. Von links: Sylke Trost, Ursula Sommer, Katharina Lang, Andrea Kaelin, Trudi Friedli, Regi Suter, Ursi Hildbrand, Cornelia Wirz. (Bild: cef)

Bei Sylke Trost, der Initiantin des Treffens, ist das Feuer für Ökologie und Nachhaltigkeit auch nach vier Jahrzehnten noch nicht erloschen. Sie begrüsste ihre damaligen Mitstreiterinnen, die sich gern mit der Vergangenheit einliessen. Bilder und alte Zeitungs­artikel erinnerten an eine bewegte Zeit, welche die Gemeinde Zollikon nachhaltig beeinflusst hat. Die damalige Gemeinderätin Ursula Hildbrand hatte den Kontakt zur Gruppe gepflegt, was ihr den notwendigen Rückhalt zu ökologischen Massnahmen und zur Aufklärung der Bevölkerung gab. Sie war am Jubiläum ebenfalls dabei: «Ich war damals sehr glücklich, dass die Gruppe ökologische Vorstösse wagte».

Erinnerungen aus diesen aktiven Zeiten werden wach. Trudi Friedli hatte sich mit dem Altpapier befasst; verwenden, nicht verbrennen, war ein Thema. Warum aus Altpapier kein Klopapier produzieren? Dafür warb die Aktionsgruppe sogar an der Chilbi mit einem aufgetürmten Berg von WC-Papier. Sie fragten bei der Migros nach, weshalb sie kein Zeitungspapier ins Klopapier mischen würde. Zu wenig hygienisch, war die Antwort des Unternehmens. Jahre später wurde dieses Recycling umgesetzt.

Zu den Mitstreiterinnen der ersten Stunde gehörte auch Regula Vogt vom Zollikerberg. Sie kümmerte sich ums Waschen mit Seifenflocken. «Wir nahmen direkt Kontakt auf mit der Firma Steinfels und setzten uns für optimierte Verpackungen, weniger Füllstoff und Verzicht auf Phosphat ein», erzählt Trudi Friedli begeistert. Die Aktionsgruppe demonstrierte sogar an der Chilbi mit einer Waschmaschine das Waschen mit Seifenflocken. In gemeinsamen Aktionen mit dem «Mitenand-Lade» im reformierten Kirchgemeindehaus Zollikerberg hatten sie ökologische und praktische Dinge feilgeboten.

Einige Mitglieder der Aktionsgruppe engagierten sich später in der Kompostgruppe, eingeführt von der damaligen Gesundheitsbehörde. Auch das Mostfest hatte die Gruppe initiiert, mit dem Ziel, aus all den schönen Gärten Zollikons das Fallobst weiter zu verwerten und «feierlich» zu mosten. Ein grosser Erfolg beim Quartiertreff Zollikerberg. Ja, was vor 40 Jahren ein paar Vordenkerinnen anregten, ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit.

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