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Schwerer Stahl und leichte Blüten

Von Zolliker Zumiker Bote ‒ 11. Februar 2022

Eine Ausstellung in der Villa Meier-Severini zeigt den Spannungsreichtum von Gegensätzen.

In der Villa Meier-Severini blüht Lilian Muheims Mohn im Februar und Markus Grafs Skulpturen faszinieren in ihrer Klarheit. (Bild: zvg)
In der Villa Meier-Severini blüht Lilian Muheims Mohn im Februar und Markus Grafs Skulpturen faszinieren in ihrer Klarheit. (Bild: zvg)

Hart contra zart: ­Gegensätzlicher als Markus Graf und Lilian Muheim können Künstler wohl kaum arbeiten. Das Duo ist in einer gemeinsamen Ausstellung in der Villa Meier-Severini zu sehen. Zart und blumig sind die Arbeiten von Lilian Muheim. «Pflanzen in ihrer vollen Blüte, Knospen und ­Blumen auf dem ­Höhepunkt ihres Daseins: In ihrem Werk erzählt ­Lilian Muheim von der Fülle der ­Natur – ein Rausch der Farben und Formen», schreibt die Kunsthistorikerin und Journalistin Marion Friedrich Honegger. Da gibt es dick aufgetragene Ölfarbschichten auf kleinen, alten Holzbrettern oder filigrane Pinselstriche auf riesigen Leinwänden: Die vielseitigen Techniken lassen die Blüten-, Blumen- und Naturbilder plastisch, gar lebendig erscheinen. Lilian Muheim, 1963 in Zürich geboren, besuchte zunächst Vorkurse der Höheren Schule für Gestaltung, später die Schule für experimentelle Gestaltung ebenfalls in Zürich. Nach einem Studienjahr in San Francisco arbeitete sie als Beauftragte für Kunst an der Klinik Hirslanden, später leitete sie die Galerie der Klinik. Nach einem weiteren Jahr in den USA und den Geburten ihrer vier Kinder besucht sie seit 2021 die Schule für Kunst und Design Zürich.
Markus Graf ist Eisenplastiker.

Seit 1996 arbeitet er selbständig in Frauenfeld. Der gelernte Schmied besuchte die Bildhauerschule in Müllheim. Danach folgten Arbeitsjahre und Reisen nach Ägypten, Asien und Griechenland.

Die Natur, das Wasser und die Elemente inspirieren ihn zu seinen klaren Formen; sie sind typisch für seine kleineren Skulpturen wie für die meterhohen Plastiken. Erst aber setzt er diese in kleinen dreidimensionalen Modellen um. «Das Vorbild lässt mir genügend Spielraum, die Arbeiten später in Gross aus­zuführen. Auf dieses Inventar an Miniaturplastiken kann ich jederzeit zurückgreifen.»

Die optische Leichtigkeit, die während des Schneidens und Biegens des schweren, massiven Stahls entsteht, faszinieren den Künstler immer wieder. Die Grundkenntnisse hat er sich in der Schmiedelehre angeeignet. «Diese wichtigen Erfahrungen helfen mir beim Ausloten der Materialbeschaffenheit und seiner Bearbeitungsmöglichkeiten.»

Markus Graf zeigte seine Werke an der «Kunst Zürich», der «Art Karlsruhe» und in Ausstellungen in diversen Schweizer Städten.

Villa Meier-Severini, Donnerstag, 24. Februar 2022, 17 bis 20 Uhr. Freitag/Samstag, 11 bis 18 Uhr. Sonntag, 27. Februar, 10 bis 16 Uhr.

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