Pop-Up-Beck im Zollikerberg

Von Franca Siegfried ‒ 10. März 2022

An der Forchstrasse startet der Küsnachter «Beck von Burg» ein überraschendes Projekt für alle Morgenmuffel. Die Wohnbau-Genossenschaft Waldau ver­mietet den ehemaligen Laden der Bäckerei Kägi noch vor dem Umbau als Pop-Up-Store.

Da lächeln sie: Thomas Friedli (rechts) freut sich über die Pop-up-Bäckerei des Ehepaars Stefan von Burg und Sara Strässle. (Bild: cef)

Ab nächsten Montag, den 14. März, können sich Pendlerinnen und Pendler den Morgenblues versüssen. Im Morgengrauen ab 5.30 Uhr verkauft eine Pop-Up-Bäckerei an der Forchstrasse 170 im Zollikerberg frische Brötchen, Laugengebäck, Sandwiches – kurz das ganze Sortiment mit «Coffee-to go». Das Konzept hat sich der junge ­Bäcker Stefan von Burg mit seiner Frau Sara Strässle ausgedacht. 2018 haben sie den Betrieb der Eltern «Beck von Burg» an der Allmendstrasse 4 in Küsnacht übernommen und nutzen jetzt kurzentschlossen die Gelegenheit, im Zollikerberg zu expandieren. Zumal sie schon eine treue Kundschaft aus dieser Gegend haben. Im Haus der ehemaligen ­Bäckerei Kägi eröffnen sie einen Pop-Up-Store. Das Konzept stammt ursprünglich von einem cleveren Eventmanager aus Los Angeles. Damals im Jahr 1997 waren es keine duftenden Gipfeli, sondern schicke Klamotten, die verkauft wurden. Mittlerweile hat sich diese Nutzung für leerstehende ­Geschäftsräume auch in der Schweiz etabliert. Wobei Geschäfte mit ­Lebensmitteln sich eher konservativ verhalten, nicht zuletzt auch wegen der strengen ­Auflagen des Lebensmittelinspektorates.

Diese zwischenzeitliche Nutzung des Ladens hat die Wohnbau-Genossenschaft Waldau spontan und unkompliziert ermöglicht. Präsident Thomas Friedli ist sichtlich zufrieden mit der überraschenden Lösung. «Das Haus an der Forchstrasse muss saniert werden, deshalb wurde ein Kredit an der letzten Generalversammlung vom März 2021 gesprochen. Die Abstimmung erfolgte wegen Corona schriftlich.» Die Verkaufsfläche soll vergrössert, die Produktionsfläche verkleinert werden. Das ganze Projekt mit vier kleinen Wohnungen wird bis zu 1,8 Millionen Franken kosten. «Wie lange die Bäckerei von Burg den Pop-Up-Store betreiben kann, ist eine Frage des Bauprogramms», erklärt Thomas Friedli. Erste Arbeiten beginnen im September 2022, man rechnet mit einem Jahr, bis die Umbauarbeiten den Ladenbetrieb verunmöglichen.

Das unternehmerische Paar kennt schon die Lösung. Einen Container für den «Beck von Burg»! Zumal sie soeben auch in Küsnacht umbauen und ihren Laden in einem Provisorium betreiben. «Dort haben wir wenig Platz, um unsere Osterspezialitäten auszustellen», bedauert Sara Strässle. Der Zollikerberg kommt zur richtigen Zeit. «Teilweise produzieren wir unsere Schoggihasen selber», ergänzt Stefan von Burg. Sie haben nun ihr Personal mit vier Verkäuferinnen aufgestockt, eine von ihnen hat noch bei Bäcker Kägi gearbeitet. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag 5.30 bis 18 Uhr, am Samstag von 7 bis 15 Uhr. Am Sonntag ist jedoch zu. Aber was ist mit dem Zopf zum Sonntagsbrunch? «Unser Zopf vom Samstag ist auch am Sonntag noch frisch», betont Stefan von Burg. «Das bestätigt unsere Kundschaft», doppelt Sara Strässle nach. Der englische Ausdruck Pop-Up bedeutet auf Deutsch «plötzlich auftauchen», was auch für das Bäckerpaar von Burg-Strässle passt. Das Auftauchen wird nicht nur der Hit am Morgen, sondern auch auf dem Heimweg sein – noch schnell ein frisches Brot, ein Stück Wähe kaufen, je nach Lust und Laune.

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