Von Birgit Schlieper ‒ 17. März 2022
Seit Dienstag lernen Mädchen und Jungen aus der Ukraine in einer altersdurchmischten Klasse vor allem Deutsch.
Anfangs vergangener Woche schon hatte die Zolliker Schulpflege über die zu erwartenden Flüchtlingskinder aus der Ukraine gesprochen. Bereits Ende der Woche stand fest: Es wird eine eigene Zusatzklasse für diese Mädchen und Jungen eingerichtet. Seit Dienstag gibt es die Klasse in Zollikon, in der auch Zumiker Kinder bei Bedarf unterrichtet werden können. Die Zeit drängte auch, weil schon Familien aus der Ukraine in Zollikon angekommen und privat untergebracht worden sind. «Am Montagnachmittag haben unsere Kinder ein ukrainisches Lied eingeübt, mit denen sie die ersten Kinder am Dienstag begrüssten», freut sich Schulpräsidentin Corinne Hoss. Das Klassenzimmer liegt im Oescher-Betreuungshaus. Und auch Personal ist überraschend schnell gefunden worden. So stellte sich Dominique Bühler, ehemalige Gemeinderätin und Lehrerin, für zwei Tage zur Verfügung. Und eine weitere Lehrkraft für drei Tage. Finanziert werden diese über den Kanton. «Aber im ersten Moment habe ich nicht an Kostenübernahmen und
so etwas gedacht. Wir mussten einfach handeln», berichtet Corinne Hoss, überwältigt von der Resonanz aus der Bevölkerung. Sie erhielt zahlreiche Mails mit Hilfsangeboten von der Dolmetscherin bis zur Zahnklinik.
Mädchen und Buben vom Kindergartenalter bis zur 3. Sekundarstufe sollen in erster Linie Deutsch lernen, damit sie so schnell wie möglich in den normalen Unterricht integriert werden können. Bis maximal 18 Kinder können diese altersdurchmischte Zusatzklasse besuchen. «Wir beobachten die Situation», erklärt Philipp Apafi, Leiter der Juchschule in Zumikon. Sollten die Zahlen steigen, müsste über eine eigene Klasse vor Ort nachgedacht werden. «Dabei gehen wir vor, wie bei jedem neuen Schulkind», unterstreicht er. Bringt ein neuer Schüler nicht die notwendigen Deutschkenntnisse mit, werde dieser in einer Schule in Dübendorf zunächst «fit» gemacht. Bei einer grösseren Menge an fremdsprachigen Schülerinnen und Schülern sei es aber sinnvoll, dies vor Ort anzubieten. So sehr Philipp Apafi es begrüssst, dass die Flüchtlingskinder durch das Schulangebot eine Tagesstruktur und im besten Fall neue soziale Kontakte fänden, betont er auch: «Wir sind in erster Linie eine Schule. Unsere Aufgabe ist es, den Lehrplan zu vermitteln.» Grundlage dafür sei immer die deutsche Sprache. Natürlich wird diese dann auch den Kindern helfen, sich in der neuen Umgebung zu orientieren und vielleicht sogar Freunde zu finden.
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