Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 1. April 2022
Niels Hintermann möchte nach seinem Sieg in der Abfahrt auch der heimischen Jugend den Skisport näherbringen.
Nach seinem Sieg und dritten Rang bei den Skiabfahrern möchte Niels Hintermann seiner Heimat den alpinen Sport näherbringen: Der Profisportler vom Zollikerberg will vor Ort ein Skizentrum für den Nachwuchs einrichten. «Ich habe selber als junger Sportler von perfekten Trainingsmöglichkeiten profitiert. Das möchte ich weitergeben», erklärt er auf Anfrage. Die Idee war erst, nur einen Trainingshügel für Slalom und Riesenslalom am Zollikerberg oberhalb des Fohrbachs einzurichten. «Das Gefälle ist gut, die Gemeinde war sofort für Gespräche bereit.» Zu steil dürften die Trainingshügel nicht sein. Zunächst müsse eine saubere Technik erlernt werden, dann erst ginge es um Geschwindigkeit. «Das Tempo kommt von alleine, wenn man sicher auf den Skiern steht.»
Unverhofft kam weitere Unterstützung. Denn auch Dario Cologna möchte sich nach seinem Karriereende für den Nachwuchs einsetzen. «Langlauf ist alles andere als langweilig. Das fordert den Körper und den Geist», schwärmt der Altmeister, der bei olympischen Spielen gleich vier Goldmedaillen gewinnen konnte. Beim diesjährigen Engadiner Skimarathon traf er während eines gemeinsamen Pressetermins auf Niels Hintermann, der von seinen Plänen vor den Toren Zürichs erzählte: «Ich habe Dario auf Google Maps das Gelände gezeigt und er sah sofort das Potenzial für eine Langlaufrunde, und zwar rund um das Fohrbach.»
Bei ersten Gesprächen mit Vertretern der Gemeinde stellte sich die Frage, ob nicht auch das Schwimmbad Fohrbach in das Projekt integriert werden könnte. Erstens wird das Aussengelände im Winter nicht genutzt, zweitens ist die Anlage zutiefst defizitär. Die Antwort lag auf der Hand. «Wir gingen noch einen Schritt weiter und luden den Biatlohn-Verband zu weiteren Abklärungsgesprächen», berichtet Niels Hintermann. Eine Vorabstudie ergab, dass es möglich wäre, einen Schiessstand für «stehend und liegend» über dem Kinderbecken zu installieren. «Der Abstand entspricht absolut den internationalen Vorgaben», erklärt Sylvia Wigger. Sie betreut beim Verein RLZ Bachtel das regionale Leistungszentrum Langlauf & Biathlon und ist immer auf der Suche nach Trainingsmöglichkeiten. Die Trainerin war es auch, die während einer Begehung sich über die «Holzschanze» unterhalb der Forchstrasse wunderte. In den kommenden Monaten soll abgeklärt werden, ob diese als Sprungschanze für Skispringer umfunktioniert werden kann. «Wir könnten somit ein multifunktionales Trainingszentrum für Wintersportler jeglicher Couleur werden», freut sich Gemeindepräsident Sascha Ullmann. Parallel zum Gestaltungsplan will die Gemeinde nun auf Sponsorensuche gehen.
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