Von Claudia Eberle-Fröhlich ‒ 13. Mai 2022
Vor drei Jahren regte Nadine Freysz (Kulturkreis Zollikon) Martin Brauen, Kurator und Ehemann der tibetischen Künstlerin Sonam Dolma Brauen, zu einer Ausstellung in Zollikon an. Jetzt sind Werke von sieben Kunstschaffenden in der Villa Meyer-Severini unter dem Titel «Heimat im Wandel» zu sehen.
Die Klänge der Bass- und Kontrabassflöte des Solisten Matthias Ziegler passten perfekt zum Auftakt: die Interpretation Diego Ortiz, Renaissance Dance und eigene Kompositionen fremder Töne und Rhythmen.
Das Schicksal von Tibet und Hongkong ist sich ähnlich. Martin Brauen begrüsste die Gäste der Vernissage zusammen mit Co-Kuratorin Angelika Li – und stellte die aktuelle Frage, was Heimat bedeute. «Wo man sich wohl fühlt. – Ein Wohlfühlort. – Wo es mir gut geht.» Heimisch sein verbunden mit Kindheitserlebnissen. Martin Brauen ergänzte die Antworten aus dem Publikum: «Heimat ist dort, wo ich geborgen bin. Für Flüchtlinge hingegen ist vor allem Heimweh damit verbunden.» Er zitierte Martin Walser: «Heimat ist der schönste Name für Zurückgebliebenheit». Die Gäste schmunzelten.
Die Heimat verwandelt sich unter den neuen soziopolitischen Bedingungen konstant. In dieser Ausstellung geht es darum, diesen Wandel zu zeigen. Der Kurator erwähnte einen ukrainischen Künstler aus der Berner Zeitung: «Die Kunst verhindert keinen Krieg, keinen Klimawandel, sie ist auch keine Medizin gegen irgendetwas – sie ist eine Diagnose der Gesellschaft.»
Tibet und Hongkong: Sonam Doma Brauen mit ihren farbenstarken Bildern. Werke der Kunstschaffenden HUNG Fai, LEE Ka Sing, LEUNG Chi Wo, Lulu NGIE, MAP Office und WAI Pong Yu aus Hongkong. Die unterschiedlichen Kulturlandschaften, Erinnerungen und Lebensweisen treten in einen lebhaften Dialog, stellen Fragen, vermitteln auch die eine und andere Erkenntnis.
Die Ausstellung dauert bis am 22. Mai. Weitere Infos: kulturkreiszollikon.ch
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