Gemeinsam gegen Springkraut und Co.

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 3. Juni 2022

Die Bekämpfung der Neophyten wird in Zumikon zu einem inte­grativen Projekt.

Handschuhe an und los: Es gibt viel zu tun für die Naturschützer. Dafür gibt es im Anschluss Würstchen und mehr. (Bild: Archiv)

Mag sein, dass viele Köche einen Brei verderben können. Viele Naturschützer allerdings verderben höchstens die Verbreitung unerwünschter Pflanzen. Und wenn es am Mittwoch, 8. Juni, den Neophyten an den Kragen geht, ist das auch ein Projekt zur Integration. Ganz am Anfang steht dabei James Forsythe. Er ist Lehrer an der Internationalen Inter-Community School in Zumikon und wollte mit seiner Klasse die «Freiwilligen­arbeit» thematisieren. Seine Idee war, dass die Mädchen und Jungen selbst aktiv werden, Nachhaltigkeit lernen und das Thema nicht nur in profaner Theorie mittels Lehrbuch angehen. Er wandte sich mit seinem Anliegen an Marianne Ho­stettler, Leiterin der Abteilung Gesellschaft der Gemeinde. «Ich wusste, dass der Verschönerungsverein Zumikon (VVZ) regelmässig Aktionen gegen die Verbreitung von Drüsigem Springkraut und Henrys Geissblatt anbietet und stellte den Kontakt zu Pola Hofstetter vom VVZ her», erinnert sie sich.

Übers Springkraut freut sich noch jedes Kind. Aber auch diese Pflanze ist invasiv. (Bild: bms)

Integration ist Legislaturziel

Pola Hofstetter brachte die Anfrage in den Vorstand. In diesem sitzt als Delegierter auch (noch) Gemeinderat Stefan Bührer, zukünftiger Gemeindepräsident. «Ich habe die Anfrage sehr begrüsst. Immerhin hat sich der Gemeinderat mal das ­Legislaturziel der Integration von Expats gesetzt», erläutert er. Auch, wenn man sich nicht fliessend unterhalten kann, wenn die richtigen deutschen oder englischen Vokabeln vielleicht fehlen: Gemeinsam Unkraut rausreissen kann man doch. Ein wichtiger Player fehlt allerdings noch: das Naturnetz Pfannenstil. «Das sind die Profis, die uns genau erklären, wie es geht», weiss Pola Hofstetter. «Wenn zum Beispiel eine Pflanze nicht ganz entfernt wird, kann die danach umso heftiger wuchern.» Was genau wie beschnitten werden muss, damit die einheimischen Arten wieder gedeihen, wird Sebastian Hausmann-Z’graggen am Anfang der Aktion erklären. Anmelden muss man sich nicht, lediglich festes Schuhwerk, Arbeitshandschuhe und wetterfeste Kleidung mitbringen.

Der Arbeitseinsatz beginnt abends um halb sechs und dauert bis 20 Uhr. Spätestens dann ist es Zeit fürs Znacht. Und hier kommt wieder der Verschönerungsverein ins Spiel. Die Gemeinde Zumikon finanziert den Grillplausch und Getränke. Wie die Klasse von James Forsythe übrigens gezeigt hat: Auch Kinder sind eifrige Naturschützer und somit herzlich willkommen.

Mittwoch, 8. Juni, 17.30 bis 20 Uhr, Treffpunkt Kleingartenareal an der Tobelmülistrasse, hinter Seldwyla. Infos unter Telefon 043 366 69 43

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