Von Franca Siegfried ‒ 16. Juni 2022
In 80 Prozent der Schweizer Gemeinden wird die direkte Demokratie durch Gemeindeversammlungen gelebt – auch wenn die Zahl der Teilnehmenden nicht immer überzeugt. Schade. Im Gemeindesaal werden lokale Gesetze entwickelt, Regeln und Werte gefestigt. Hier heben viele Schweizerinnen und Schweizer zum ersten Mal ihre Hand hoch und sagen ja zu einem Geschäft. Menschen, die ihr Gemeinwesen selber bestimmen, haben eine gefestigte Identifikation zum Ort, an dem sie leben. Das bestätigte mir ein «Stammgast» der Gemeindeversammlung in Zumikon. Er ist dreimal ans Mikrofon getreten. Er sei ein demokratischer Mensch und wolle den Mitbürgerinnen und Mitbürgern seine Sichtweise eines Geschäfts darlegen. Das Sprechen vor Publikum ist jedoch nicht allen in die Wiege gelegt. Jürg Eberhard, Zumikons abtretender Gemeindepräsident, verriet mir, wo er gelernt hat, frei zu parlieren. Das kann er zweifellos. Als Bub sei er schüchtern gewesen, aber in der Pfadi habe er gelernt, offen zu reden. Am 1. Januar 2022 zählte die Schweizer Pfadibewegung 50’556 Mitglieder – 18,5 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Alles zukünftige Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten?
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