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Natürlich künstlich

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 21. Juli 2022

Nach zwölf Jahren muss der Kunstrasen auf den Zolliker Rietanlagen ersetzt werden. Die Arbeiten starteten zu ­Beginn der Sommerferien.

Rund 8600 Quadratmeter müssen verlegt werden. Im besten Fall können mit Beginn des Schuljahrs auch die Bälle wieder rollen. (Bild: bms)

Im Oktober 2010 wurde der Platz mit viel Prominenz eingeweiht. So spielten unter anderem die 1. Mannschaft des SC Zollikon gegen Mitarbeitende der Gemeindeverwaltung, anschliessend kickten zahlreiche Sportgrössen und FIFA­-Schiedsrichter auf dem Riet. Mit dem 2,8 Millionen Franken teuren Rasen gehörten Spiel­- und Trainingsausfälle der Vergangenheit an. Die Saison hat sich durch den künstlichen Belag um fast 20 Wochen verlängert. Der Grund: Kunstrasen braucht keine Schonzeit.

Beim Sportclub Zollikon spielen und trainieren heute über 330 Junioren und 75 Erwachsene Fussballerinnen und Fussballer in insgesamt 19 Teams auf der Sportanlage im Riet. Pro Woche finden bis zu 30 Trainingseinheiten auf dem Kunstrasenspielfeld statt und auf den beiden Spielfeldern (Kunst­- und Naturrasen) zusammen werden jährlich ca. 110 Junioren­-Spiele, 30 Aktiv­-Spiele, vier bis acht Juniorenturniere und ca. 30 Testspiele absolviert. Dazu kommt noch das «Schüeli/Grümpi» mit 100 bis 120 Mannschaften Ende Juni auf dem Kunstrasen. «Diese Menge an Spielen und Trainings auf Naturrasen zu absolvieren, wäre schlicht unmöglich», unterstreicht Melanie Marday, Kommunikationsbeauftragte der Gemeinde, die Notwendigkeit des künstlichen Rasens.

Sensibler Untergrund

Allerdings ist der Untergrund sehr sensibel. Es dürfen keine Stollenschuhe oder verschmutzte Schuhe getragen werden. Essensreste, Süssgetränke und andere Abfälle schaden dem Kunststoff extrem. Nach zwölf Jahren ist der Belag nun in einem derart schlechten Zustand, dass die Gemeinde im März 430 000 Franken für den Austausch der 8600 Quadratmeter budgetiert hat.

Vergeben wurde der Auftrag an das Unternehmen Realsport AG aus Felben­-Wellhausen. Insgesamt hatten sechs Firmen ihre Offerten ­abgegeben. «Das Angebot von Realsport hat gemäss den Zuschlag­kriterien am besten abgeschnitten. Sie offerierten den Ersatz mit 358 000 Franken am günstigsten», erklärt Melanie Marday. Vor Ort sind aber deutsche Arbeiter, da die Realsport AG einen Subunternehmer aus Leipzig beauftragt hat.

Bei der Einweihung waren die Verantwortlichen davon ausgegangen, dass der Kunstrasen 20 Jahre hält. Eigentlich hätten die Arbeiten schon im Jahr 2020 ausgeführt werden sollen, wegen der Pandemie musste das Vorhaben verschoben werden. Die Arbeiten werden – je nach Witterung – fünf bis sechs Wochen dauern. Im besten Fall ist der Platz also mit dem neuen Schuljahr bespielbar.

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