Suche

Steuerfüsse zwischen 72 und 130 Prozent

Von Franca Siegfried ‒ 29. September 2022

Weniger Steuern für nächstes Jahr! Das schlägt der Zolliker Gemeinderat vor. Er hat das Budget 2023 und die Finanzplanung bis 2026 zur Abstimmung für die kommende Gemeindeversammlung am 30. November vorbereitet.

Finanziell sieht es für Zollikon gut aus. Auch die Sanierung
des Fohrbachs ist aus eigenen Mitteln finanzierbar. (Bild: Archiv)

Der tiefste Steuerfuss im Kanton Zürich beträgt 72, der höchste 130 Prozent. Der aktuelle Steuerfuss in Zollikon von 82 Prozent soll auf 79 für das nächste Jahr gesenkt werden. Der Gemeinderat hat das Budget für das Jahr 2023, wie auch den Finanzplan für die Jahre 2022 bis 2026 bereit. Das Budget wird an der Gemeindeversammlung vom 30. November den Stimmberechtigten zur Abstimmung vorgelegt. Trotz geplanter Steuersenkung lassen sich in der mittelfristigen Planung Investitionen aus eigenen Mitteln finanzieren. Dazu gehört etwa die Sanierung des Schwimmbades Fohrbach aus den 1970er-Jahren. Im Budget 2023 zeigt sich eine weiterhin stabile Erfolgsrechnung der Gemeinde. Diese nennt es in der Medienmitteilung «hohe Steuerkraft»; einfacher gesagt, dem grossen Teil der Bevölkerung geht es finanziell sehr gut und bezahlt entsprechend Steuern.

Hohe Überschüsse

Einige Kosten steigen jedoch, was auch mit der demografischen Entwicklung der Gemeinde zu tun hat: Mehr Kinder leben in Zollikon und bedeuten einen höheren finanziellen Aufwand für Schulen, beispielsweise auch für den Unterhalt der Liegenschaften. Zugleich wird die Bevölkerung in Zollikon älter, das verlangt nach intensiverem Pflegeaufwand – die erwarteten Kosten für nächstes Jahr betragen 1,7 Millionen Franken. «Dank hoher Überschüsse in den Rechnungsabschlüssen der letzten Jahre wie auch in der Hochrechnung 2022 nimmt das Nettovermögen zu und beträgt gemäss Finanzplan dieses Jahr über 70 Millionen Franken», sagt Finanzvorsteherin Sylvie ­Sieger. «Aufgrund der Erfahrungen aus früheren Krisen sowie der ­Covid-Krise wird ein massiver Einbruch der Steuererträge für das Jahr 2023 nicht erwartet.» Mit ­dieser Argumentation wird der ­Gemeinderat an der Gemeindeversammlung eine Steuersenkung von drei Prozent beantragen.

Und trotz der geplanten Steuersenkung wird sogar 2026 noch ein Nettovermögen von über 37 Millionen Franken erwartet. Für nächstes Jahr hat der Gemeinderat einen ­Gesamtertrag von 202,5 Millionen Franken mit einem Gesamt­aufwand von 205,7 Millionen Franken budgetiert. Kurzum, es sollte gemäss Gemeinderat ausser 2023 keine roten Zahlen in den Rechnungsabschlüssen geben. Über das Budget mit detaillierten Angaben werden sich Zollikerinnen und ­Zolliker in den Unterlagen für die Gemeindeversammlung ein genaueres Bild machen können.

Spielraum für Schwankungen

Die Reduktion des Steuerfusses ­erscheint dem Gemeinderat trotz Unsicherheitsfaktoren in der Wirtschaft als logische Konsequenz der vergangenen guten Jahre. «Das hohe Nettovermögen lässt genügend Spielraum für Schwankungen in der Wirtschaft zu», sagt Sylvie Sieger. «Wichtig ist auch die Sicherheit, dass wir alle geplanten und hohen Investitionen aus eigenen Mitteln tragen können.» Im Budget hat der Gemeinderat auch den Unsicherheitsfaktor der explodierenden Energiekosten berücksichtigt. Noch ist die Tarifgestaltung ungewiss beziehungsweise offen, doch der Gemeinderat scheint genügend budgetiert zu haben. Dafür hat er den Energiebedarf jeder einzelnen Liegenschaft analysiert. Ein beachtlicher Budgetposten ist der ­Finanzausgleich an den Kanton ­Zürich. Damit sei für Chancengleichheit im Kanton gesorgt und Gegensätze zwischen finanzstarken und -schwachen Gemeinden mit Steuerfüssen zwischen 72 und 130 Prozent sollen austariert werden.

Werbung

Verwandte Artikel

Newsletter

Abonnieren Sie unseren wöchentlichen Newsletter und lesen sie die neusten Artikel einen Tag vor der Print-Veröffentlichung.

ANMELDEN

Herzlich willkommen! Melden Sie sich mit Ihrem Konto an.