Von Ramona Bussien ‒ 6. Oktober 2022
Selbst Blut hat ein Ablaufdatum. Die Stammzellen im Knochenmark müssen fortwährend neue Blutkörperchen bilden. Für den gesunden Körper kein Problem. Doch Gesundheit ist bisweilen vergänglich. Eine Sekunde der Unaufmerksamkeit genügt. Plötzlich kommt der Körper nicht mehr nach; er verliert mehr Blut, als er produzieren kann. Oder wir erkranken, bekommen Krebs – und die Chemotherapie zerstört nebst den Krebszellen auch die Stammzellen, wodurch unsere körpereigene Blutfabrik zum Erliegen kommt. Dann sind wir auf das Blut anderer angewiesen. Blut, das knapp ist. Während Neuwaren milliardenfach den Markt fluten, übersteigt die Blut-Nachfrage bei Weitem das Angebot. Fürs Blutspenden sind nämlich statt Maschinen nach wie vor die einzelnen Menschen gefragt. Während sich die Zumiker vorbildlich anzapfen liessen, erinnerte der vom Vereinskartell über Monate hinweg organisierte Bring- und Holtag in Zollikon daran, dass nicht immer alles neu sein muss und dass Waren auch in einer Konsumgesellschaft die Chance auf ein verlängertes Dasein haben können. Wer weiss denn schon, wie lange diese Fabrik noch läuft?
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