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Kaltes Wasser und heisser Tee

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 27. Oktober 2022

Die Gemeinde Zumikon geht mit Blick auf eine drohende Strommangellage mit gutem Beispiel voran.

Kerzen sind immer eine gute Alternative, um Strom zu sparen. Das könnte auch den Dorfplatz adventlich aussehen lassen. (Bild: Archiv)

Schon im September hatte der Zumiker Gemeinderat erkannt, dass es schnelle Massnahmen gegen eine drohende Strommangellage geben müsse. Nun hat das Gremium diverse Ansätze formuliert. Dabei werden aber nicht der Bevölkerung Vorschriften oder Vorschläge gemacht. Die Gemeinde möchte mit gutem Beispiel vorangehen. Für die Zumiker ist das kein Neuland. Schon seit mehreren Jahren bemüht sich die Gemeinde, den Energieverbrauch zu reduzieren. Wird eine Gemeindestrasse saniert, werden gleichzeitig auch die Strassenlampen erneuert und durch LED-Lampen ersetzt. Zwischen ein und fünf Uhr morgens wird von Montag bis Freitag die Beleuchtung abgestellt. Aus Sicherheitsaspekten ist vorderhand keine Verlängerung der Nachtabschaltung vorgesehen. Geprüft wird dagegen die Möglichkeit, die Laternen auf intelligente Beleuchtung und Bewegungsmelder umzurüsten. «In der rollenden Finanzplanung war ab dem Jahr 2024 dafür ein jährlicher Beitrag eingestellt», erklärt Gemeindeschreiber Thomas Kauflin. Abgeschaltet wird aber die Weihnachtsbeleuchtung entlang der Strassen. Der Weihnachtsbaum selber wird erstrahlen. Ebenso wird es unter den Arkaden auf dem Dorfplatz festlich glitzern.

Die Brunnen versiegen

Ansonsten wird der Dorfplatz «trocken gelegt». Schon jetzt ist der grosse Brunnen abgestellt, kleinere Brunnen im Gemeindegebiet werden in den nächsten Tagen versiegen, sofern sie mit Seewasser gespeist sind; damit kann die Pumpleistung eingespart werden. Der grosse Brunnen wird im Normalfall über Nacht und komplett in der Winterzeit abgestellt. «Nun haben wir entschieden, den Brunnen nach der Chilbi bereits nicht mehr wieder in Betrieb zu nehmen», so der Gemeindeschreiber.

Geprüft wird ebenfalls, inwieweit die Wassertemperaturen in öffentlichen Gebäuden gesenkt werden könnten und wo dies technisch sinnvoll möglich ist. Nicht betroffen sind die Duschen in den Turnhallen. «Aus unserer Sicht ist auch nicht zwingend warmes Wasser auf öffentlichen Toiletten notwendig. Sobald alles geklärt ist, soll das umgesetzt werden; also lieber heute als morgen», erläutert Thomas Kauflin. Gedrosselt wird auch die Wärme in öffentlichen Gebäuden, und zwar auf maximal 20 Grad – ausgenommen sind die Schulanlagen.

Mit Thermoskanne und Guetzli

Nach dem Motto «In jeder Krise steckt auch eine Chance» appelliert der Gemeinderat an die Zumiker und Zumikerinnen, ihren Dorfplatz in der Adventszeit zu beleben. «Hierzu gibt es keine konkreten Vorstellungen von Seiten der Gemeinde. Aber es wäre gut möglich, hier etwas weihnachtliche Stimmung zu geniessen, zu zweit, mit der Familie, mit Freunden … Eine Thermoskanne mit heissem Tee und ein paar Weihnachtsguetzli sind schnell eingepackt», regt Thomas Kauflin an. Darüber hinaus gebe es dieses Jahr mit dem Fondue-Chalet und dem Glühwein-­Hüüsli wieder eine zentrale Infrastruktur.

«Ich kann mich gut erinnern, wie der Gemeinderat nach seiner letzten Zoom-Sitzung im Corona-Dezember 2020 auf dem Dorfplatz zusammentraf, um gemeinsam anzustossen. Jemand brachte etwas Glühwein mit, jemand Kaffee, jemand bereitete etwas Apérogebäck, zu und ein paar Guetzli waren dann auch noch da. Für die damaligen Verhältnisse war das ziemlich gemütlich.» Kerzen für solche Abende könnten zum Beispiel fussnah im Velohäuschen selbst gezogen werden.

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