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Tanz zwischen Illusion und Wahrheit

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 4. November 2022

Der Zumiker Dennis Flachsmann lässt in der Galerie Milchhütte im wahrsten Sinne den Mond aufgehen.

Zahlreiche Besucher kamen zu der Vernissage in die Milch­hütte. Bis zum 13. November ist die Ausstellung noch zu sehen. (Bild: bms)

Manchmal gilt der Prophet im eigenen Land ja wenig. Das trifft auf Dennis Flachsmann nicht zu. Zu seiner Vernissage in der Galerie Milchhütte strömten die Besucher nur so. Sie wärmten sich am Feuer, genossen eine köstliche Suppe und kalte Getränke, vor allem bestaunten sie die Kunstwerke, die Flachsmann mitgebracht hatte. Um 18 Uhr wurde die Ausstellung eröffnet, um 18.30 Uhr konnte der Zumiker bereits den ersten roten Punkt neben ein Bild kleben. Sein Können rund um Buchstaben beweist der gelernte Schriftenmaler einmal mehr auf vielfältige Art und Weise. Er spielt mit den Lettern. Besonders eindrucksvoll ist ihm das bei dem «Earth-Love-Space-Tower» gelungen. Unzählige Buchstaben stapeln sich, bilden Wörter, je nach Blickwinkel ergeben sich neue Konstellationen. Der Sinn wächst buchstäblich aus der Erde in den Himmel. Der Zumiker nutzt dabei die Möglichkeiten der digitalen Welt, des aufwendigen Drucks und seiner immensen Kreativität.

Loderndes Feuer, pralle Beeren

Dabei arbeitet er mit Computer und Bleistift oder Spachtel. Titel der Schau: «Real – Irreal». Die Werke führen den Betrachter ein bisschen an der Nase herum. Da ist dieses ­lodernde Feuer. Der Betrachter hört fast das Knacken des Holzes, aber ist das Bild ein Foto, eine Bearbeitung? Ebenso verlockend leuchten die «Red Berrys» an der Wand. Sie sind so farbintensiv, so prall. Man möchte die Hand ausstrecken und sie pflücken. Aber hat es sie so gegeben? Spielend tänzelt Flachsmann auf der Grenze zwischen Illusion und Wahrheit. Er kombiniert fast alltägliche Szenen – wie die beiden Schachspieler – und bringt sie in eine neue Konstellation. Mit seiner 3-D-Installation «Night and Day» lässt er im wahrsten Sinne den Mond aufgehen. Die Nacht senkt sich über die Farben, der Tag geht beim Vorübergehen schlafen. Zum zweiten Mal präsentiert Galeristin Andrea Hochuli den Künstler, der in seinem Schriftenatelier für andere Künstler Projekte umsetzt. Auch in der Galerie Milchhütte wird er auf Wunsch tätig. Während der Öffnungszeiten demonstriert er das Handwerk des Siebdrucks.


Die Ausstellung läuft bis zum 13. November.
Öffnungszeiten: Donnerstag/Freitag, 17 bis 19 Uhr; Samstag, 15 bis 17 Uhr; Sonntag, 11 bis 14 Uhr, Galerie Milchhütte

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