Tartanbahn wurde eingezäunt

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 15. Dezember 2022

Läufer kommen problemlos durch das Drehkreuz, Velos sollen draussen bleiben.

Der eher niedrige Zaun mit den Drehkreuzen soll die potenziellen Nutzer sensibilisieren für die richtige Nutzung. (Bild: bms)

Wer auf die Laufbahn an der Buechholz- und Oescherschule will, um dort seine Runden zu laufen, hat kein Problem. Aber alle anderen, die zum Beispiel mit Fahrgeräten auf die Tartanbahn möchten, stehen vor einem Hindernis. Neu ist die Tartanbahn von einem Zaun umgeben, mehrere Drehkreuze gewähren den Zugang. Für rund 30 000 Franken – Material- und Arbeitskosten – wurde die 400-Meter-Rundbahn nun umzäunt, um Trottinett- und Velofahrer fernzuhalten. «Wir wissen natürlich, dass dieser Zaun überwindbar ist», erklärt Schul­pflegepräsidentin Claudia Irniger. Mit dem «Hindernis» sollen potenzielle Benutzer auf das Verbot aufmerksam gemacht und sensibilisiert werden.

Schon vor knapp zwei Jahren hatte die Schule Alarm geschlagen und auf Beschädigungen durch unsachgemässe Nutzer hingewiesen. Es sind eben nicht nur die Velo- und Trottinettfahrer, die Sorgen bereiten. Dazu gesellen sich auch Mofas und sogar Rollerskis samt Stöcken, die dem Kunststoff erheblich zusetzen. Löcher, auch Risse mussten immer wieder zeitnah repariert werden, damit nicht noch grössere Schäden entstanden.

Dass der Zugang zur Laufbahn erschwert wird, ist keine Premiere. «Schon vor vielen Jahren war die Bahn mal eingezäunt», erinnert sich Claudia Irniger. Damals war der Zaun entfernt worden wegen der einhelligen Meinung, dass dies doch eigentlich ein öffentlicher Raum sei, der allen zugänglich sein müsste. «Nun mussten wir allerdings wieder handeln und diese Barriere einziehen», erklärt die Schulpflegepräsidentin. Einen anderen – pflegeleichteren und robusteren – Belag könne man nicht nehmen. Der Untergrund müsse für die Leichtathletik und den Schulsport federn, um Verletzungen vorzubeugen. Da sei Tartan die erste Wahl.

Grundsätzlich freut sich Claudia Irniger natürlich über Kinder, die sich bewegen wollen – ob mit Trottinett, Velo oder Rollerskis. Aber dafür gebe es doch weitaus bessere Orte. Und mit etwas Glück liegt demnächst genug Schnee, dass die Loipen am Guldenen wieder gespurt werden können.


Glosse: Flüstern verboten

Es ist üblich, Ge- und Verbote mit Bildern zu verdeutlichen. So auch an der Laufbahn in Zollikon. In roten Kreisen ist abgebildet, was definitiv verboten ist. Velos und Töffs müssen draussen bleiben, ebenso Hunde. Die qualmende Zigarette verdeutlicht, dass auf dem Platz nicht geraucht werden darf. Keine Zigarette und auch nichts anderes. Das Trottinett ist ebenso wenig erwünscht wie die Flasche Wein. Zu den Benützungsregeln zählt auch, dass nicht geflüstert werden darf.

Was? Ja. Der Zeigefinger auf den Lippen, das Psst-­Zeichen leuchtet einem in einem ­roten Kreis entgegen. Die Schüler und Schülerinnen sollen also laut sein? Natürlich: Zum Sport gehören ­Anfeuerungsrufe. Aber was noch viel wichtiger ist: Unsere Kinder sollen offenbar ihre Meinung sagen. Sie sollen nicht stumm im Strom mitschwimmen. Sie sollen klar und deutlich ihre Bedürfnisse aussprechen dürfen. Das macht doch Mut.

Birgit Müller-Schlieper

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