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Ein kaiserliches Angebot

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 19. Januar 2023

Zumikon bietet dem Wirt vom «Wilden Kaiser» einen neuen Standort an. Interesse gibt es auch in Zollikon.

 Der Gemeinderat hat entschieden: Die Wiese samt Scheune steht für eine Zwischennutzung zur Verfügung. (Bild: bms)

Wer in Zumikon gerne Pizza isst, ist fein raus. Der geht in den Chüelebrunnen, in die Pizzeria auf dem Dorfplatz oder zum Tennisclub am Rande des Dorfs. Wer allerdings mal Appetit auf etwas anderes hat, muss jenseits der Gemeinde suchen oder selber kochen. Doch nun kommt Hoffnung auf. Christian Krahnstöver hat sich mit seinem «Wilden Kaiser» in die Herzen seiner Gäste gekocht. Ob Wiener Schnitzel oder Kaiserschmarrn: Die österreichische ­Küche kam gut an. Im Dezember musste er sein Pop-up-Restaurant in der «Frohen Aussicht» wie geplant schliessen. Dort entstehen Eigentumswohnungen – ebenso wie im ehemaligen «Triangle», wo nun gewohnt statt gekocht wird.

Zwischennutzung auf der Roswies

Aber Zumikon kam eben auch bei Christian Krahnstöver gut an. Er hat mit der Gemeinde verhandelt und die Zusage für die Zwischennutzung einer gemeindeeigenen Wiese bekommen. So weit, so gut. Aber: Auch Zollikon könnte sich vorstellen, kaiserlicher Herrschaftssitz zu werden. Der Platz auf der Roswies, samt Scheune, im Besitz der Gemeinde, könnte Standort für ein Pop-up-Restaurant des Wirts aus dem Burgenland werden.

An seiner Sitzung am Mittwochabend sprach sich der Gemeinderat nach langer Diskussion für eine mögliche Zwischennutzung des Areals aus. Dabei hat er aber nicht nur den «Wilden Kaiser» im Visier. «Es gibt verschiedene mögliche Projekte, die nebeneinander existieren könnten», erklärt Patrick Dümmler, Ressortvorsteher Liegenschaften. Grundsätzlich sei der Gemeinderat gegenüber allen – auch weiteren – Ideen offen. Das Pop-up-Restaurant würde rund ein Viertel bis ein Drittel der Gesamtfläche von über 7000 Quadratmeter nutzen. «Wir würden uns wünschen, dass Christian Krahnstöver nun eine konkrete Projektplanung ausarbeitet.» Diese würde dann in einem Baugesuch münden. «Und das geht dann seinen ganz normalen Gang mit Überprüfungen unter anderem von Lärmemissionen und Verkehrssituation.» Der Gemeinderat betont aber auch, dass es sich – bei welchem Projekt auch immer – nur um eine Zwischennutzung handelt. Langfristig soll die Roswies für eine Zentrumsplanung zur Verfügung stehen können.

Die Zeit zählt

Mit diesem Entscheid geriet Christian Krahnstöver ungewollt zwischen die Gemeinden: «Für mich spielt aber der Faktor Zeit eine wesentliche Rolle.» Da er in naher ­Zukunft eine Eingabe für die Errichtung eines Provisoriums machen müsste, ist der zeitliche Aspekt immens. Ebenso die nahtlose Fortsetzung. «Ich muss die Teams zusammenhalten und die Mitarbeiter aufbauen», erklärt er. Aktuell kann er das Team aus der «Frohen Aussicht» im Sihlcity einsetzen, wo er für die Credit Suisse ein halbjährliches Gastspiel gibt – parallel zu den Niederlassungen in Egg und Zürich. Christian Krahnstöver ist es unangenehm, dass zwischen den Nachbargemeinden eine solche Konkurrenzsituation entstanden ist. «Ich will eigentlich nur wirten», unterstreicht er.

Dass Zollikon ein weiteres Restaurant gebrauchen könnte, ist unstrittig. Nachdem das Restaurant «zur Höhe» geschlossen hat, gehen im März auch in der Trichterhauser Mühle die Lichter aus. Nach mehr als zwanzig Jahren verabschieden sich Yvonne und Robert Rhyner samt Mitarbeitenden von den Gästen. Die «Trichti» war ein Traditionslokal par excellence. Der Riegelbau im Wehrenbachtobel lockte mit einem schönen Biergarten, mit ­einer gemütlichen Stube und Räumlichkeiten für Gesellschaften. Treu hingegen bleiben Edith und Ruedi Krappl ihrem Zollikon. Für die «Zolliker Stube» mit Bistro, Café und Restaurant am Dorfplatz bleibt vorläufig alles beim Alten. Weiterhin locken natürlich auch das ­Napulé, Rössli und Laterne.

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