Kunsteisbahn Küsnacht in neuer Pracht und erst noch ökologischer

Von Luca Finadri ‒ 2. Februar 2023

Seit März 2022 befand sich die KEK im Umbau. Am vergangenen Samstag wurde bei grossem Ansturm die Wiedereröffnung gefeiert.

Ein Blick in die neue Garderobe der GCK Lions in der neu gebauten Homebase auf der KEK. (Bild: lf)

Samstagmittag in Itsch­nach. Ein beissend frostiger Wind zieht durch die Strassen und Siedlungen. Von weitem ist der sanierte Schriftzug der KEK zu erkennen – und der Duft von Bratwürsten und Cervelats schleicht in die Nasen. Der Andrang ist nicht nur wegen des Gratiseintritts gross. Ob beim Apéro in der rappelvollen neuen Bistrobar, beim Schlittschuhlaufen oder bei den Führungen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beliebten Kunsteisbahn haben alle Hände voll zu tun.

Umwelt und Nachbarn profitieren

Während der Führung zeigen sich die Dimensionen der Sanierung. Zwölf erneuerte Garderoben stehen jetzt für die Sportlerinnen und Sportler zur Verfügung, alle gleich gross und mit je sechs Duschen. Gästemannschaften finden in einem Nebengebäude zusätzlich vier vom Heimteam getrennte Umkleideräume. Neben einem behindertengerechten Zugang und angepassten Banden auf dem Eisfeld sticht vor allem das Ökologische heraus. Paul Wyss, stellvertretender Betriebsleiter der KEK, erklärt, dass auf dem Dach der Eishalle Solarpanels installiert wurden. Zusätzlich werde auf allen Anlagen das Eis verdünnt, was weniger Energie verbrauche. «Das Eis ist zudem homogener, da neue Maschinen zur Verfügung stehen. Diese können in weniger frequentierten Zeiten auch mal mit 50-prozentiger Leistung funktionieren.» Das sei bei den alten Geräten nicht möglich gewesen. Des Weiteren lässt sich nun ein Grossteil der Abwärme für die angrenzenden Quartiere verwenden. Ein Wermutstropfen ist unvermeidlich: Ab nächster Saison werden die Eintrittspreise steigen.

Siegreiche Premiere

Für die GCK Lions ist es eine Rückkehr ins alte Zuhause. Während des Umbaus musste der Verein aus der zweithöchsten Eishockey-Liga auf die Kunsteisbahn in Oerlikon ausweichen. Die Küsnachter Löwen dürfen sich in ihrer neuen und selbst finanzierten GCK-Homebase auf eine moderne Garderobe freuen. An Charme hat diese nicht eingebüsst, es riecht auch im Neubau weiterhin nach Eishockey-Ausrüstung. In der Eishalle sorgt eine hochwertige Soundanlage für verständlichere Durchsagen und ein flexibleres Plexiglas für weicheres Aufprallen nach harten Checks. Und wie es sich für eine gelungene Premiere gehört, fegten die Lions am späteren Nachmittag den HC Thurgau mit 5:2 vom Eis. Die 580 Fans freuten sich auf neuen Klappstühlen über den Sieg.


Verzicht auf Rück­zahlung abgelehnt

Im vergangenen ­Oktober feierte die KEK ihren 60. Geburtstag. Beim Bau im Jahre 1962 zeichnete die Gemeinde Zollikon Genossenschaftsscheine. Nach der Auf­lösung der Genossenschaft wurden die Genossenschaftsscheine in ein Darlehen für die Gemeinde Küsnacht umgewandelt. Wie aus dem Bericht der Gemeinderatssitzung vom 18. Januar 2023 hervorgeht, hat der Gemeinderat Küsnacht den Zolliker Gemeinderat angefragt, ob dieser auf die Rückzahlung des Darlehens von 168 000 Franken verzichten würde. Was der Gemeinderat ablehnte. Er begründet den Entscheid mit dem jährlichen Betriebsbeitrag von 19 000 Franken, den Zollikon seit 1991 für die KEK leistet. Gemäss dem Zumiker Gemeindeschreiber Thomas Kauflin liegt auch in Zumikon ein Antrag auf Verzicht. Dieser Entscheid wird jedoch erst im Februar fallen.

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