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War früher alles besser?

Von Ramona Bussien ‒ 9. Februar 2023

Ein Grönlandhai wird über 400 Jahre alt. Er hat die frühe Neuzeit erlebt, den Dreissigjährigen Krieg, die ­Französische Revolution, die Industrialisierung, die Weltkriege, das Internetzeitalter. Er hat Epochen beginnen und enden sehen. Kriege. Krisen. Katastrophen. Was würde er uns wohl erzählen? Ist die Welt friedlicher geworden? Der Mensch besser? Oder schlechter? Kriege führen wir weiterhin. Katastrophen lassen die Erde beben. Doch da sind auch die schönen Seiten: Bereits vor 400 Jahren feierten wir ausgiebig. Vielleicht nicht Fasnacht oder den Valentinstag, wie wir sie kennen. Aber beispielsweise die vorösterliche Fastenzeit – mit Narrenfesten, Karnevals, Mummenschanz. Und 1784 schrieb Joseph Ritson zum Tag der Liebe: «The rose is red, the violet’s blue – the honey’s sweet, and so are you.» Bei aller Romantik sind wir dennoch froh, unser Wasser nicht mehr am Brunnen holen zu müssen. In Zollikon und Zumikon können wir zufrieden sein: Unsere Lebensqualität ist so hoch wie nie. Beneidenswert für den Grönlandhai – für ihn war früher tatsächlich alles besser. Als die Meere fischreich waren und keine Plastikinseln im Wasser trieben.

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