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Toben statt büffeln

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 2. März 2023

Am Montag steht auch für viele Schüler und Schülerinnen aus Zollikon und Zumikon die Gymiprüfung an.

Am Montag steht die Gymiprüfung an. Aufsätze werden geschrieben, Aufgaben gelöst. (Bild: zvg)
Am Montag steht die Gymiprüfung an. Aufsätze werden geschrieben, Aufgaben gelöst. (Bild: zvg)

Für viele ist der kommende Montag ein Montag wie jeder andere. Unerfreulich und unvermeidbar. Für viele Schüler und Schülerinnen ist es der Tag, auf den sie wochen- oder monatelang hingearbeitet haben: Die Gymiprüfung steht an. Ob am Rämibühl, an der Hohen Promenade oder in Küsnacht – über den ­Matheaufgaben wird geschwitzt, bei den Aufsätzen formuliert. Auch zahlreiche Schüler und Schülerinnen der Zolliker Sekundarschule stellen sich der Prüfung.

Viele von ihnen haben die Vorbereitungskurse der Buechholz-Schule besucht, die André Thiele gemeinsam mit einem Kollegen seit Oktober angeboten hat. Wie schon in den vergangenen Jahren sind es zwei Kurse. «Viele Mädchen und Jungen kommen mit der Vorstellung, dass ich Unterricht anbiete, um sie auf die Prüfung vorzubereiten, doch bei den unterschiedlichen Niveaus ist das gar nicht möglich. Ich biete Unterstützung, helfe bei Fragen und korrigiere die Aufsätze», erklärt der Fach- und Klassenlehrer. Dabei hoffe er, dass pro Mal nicht mehr als vier oder fünf Aufsätze abgegeben werden, denn gerade deren Korrektur sei enorm zeitaufwendig.

Die Motivation muss stimmen

Manche der Schüler und Schülerinnen besuchen nicht nur den kostenfreien Kurs der Schule, sondern ­parallel auch noch Angebote privater Schulen. Der Druck an der Goldküste ist hoch. Das erfährt André Thiele auch, wenn er sich mit Lehrern anderer Schulen austauscht. Die Akademikerdichte in Zollikon und Zumikon ist hoch. Viele Eltern sähen es gerne, wenn auch der Nachwuchs eine Universität besucht. «Viel wichtiger allerdings ist die Motivation der Mädchen und Jungen. Sie müssen wirklich selbst ans Gymnasium wollen und auch bereit sein, dafür auf Freizeit zu verzichten», erläutert der Pädagoge.

Neben der Motivation sei Selbstständigkeit gefragt, führt André Thiele aus. Und deswegen hält er auch nicht viel davon, wenn Väter oder Mütter ihre Kinder zur Prüfung begleiten: «Als Begleitung mag das vielleicht sinnvoll sein, aber nicht als Backup.» Im schlimmsten Fall würde durch Papa oder Mama vor der Tür noch mehr Druck aufgebaut. Wichtiger als eine Begleitung sei, sich rechtzeitig auf den Weg zu machen. Unnötiger Stress durch Zeitmangel oder das Suchen der richtigen Räume könne so vermieden werden.

Für das anstehende Wochenende empfiehlt der Lehrer eher Bewegung. Natürlich könnten sich die Schüler und Schülerinnen nochmals Regeln, Formeln, Grammatik anschauen: «Aber was bis jetzt nicht im Kopf verankert ist, wird auch auf den letzten Metern nicht mehr abgespeichert.» Er rät dazu rauszugehen, zu spielen, auf andere Gedanken zu kommen. «Das Allerwichtigste ist aber positives Denken», betont er. Ähnlich sieht das Mirjam Kares, die an der Primarschule Zumikon gemeinsam mit René Walder den Vorbereitungskurs leitet. «Die Kinder haben in den letzten Wochen so viel gelernt. Jetzt sollte es eigentlich gut sein.»

Selbstvertrauen nicht vergessen

Vielmehr sollten sich die Mädchen und Jungen darauf konzentrieren, wo sie am Montag genau hinmüssen und was sie dabeihaben sollten. «Auch ihr Selbstvertrauen sollten sie mitnehmen», sagt Mirjam Kares. 26 Schülerinnen und Schüler haben den Kurs am Juch besucht und ­allesamt seien extrem motiviert gewesen. «Natürlich stehen auch die Eltern dahinter, aber ich habe vor allem die Kinder als sehr ehrgeizig erlebt», erklärt die Klassenlehrerin einer sechsten Klasse. Neben den ehrgeizigen Schülerinnen und Schülern gebe es aber auch jene, die sich bewusst für die Sekundarschule entscheiden und es sich offen lassen, ob sie später aufs Kurzgymnasium wechseln wollen. «Es gibt so viele Wege und Möglichkeiten, seine Ziele zu erreichen», betont die Lehrerin.

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