Der Krieg dauert an: Tag für Tag

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 17. März 2023

Auf Einladung ehrenamtlicher Helferinnen referiert Oleg Kuptsov von der Stiftung «Day by Day» im Zollikerberg.

Vor allem den Kindern in der Ukraine will die Organisation helfen. (Bild: zvg)
Vor allem den Kindern in der Ukraine will die Organisation helfen. (Bild: zvg)

Mutige und mitfühlende Menschen haben im Mai vergangenen Jahres die Stiftung «Day by Day» gegründet. Dank ­koordinierter Zusammenarbeit des gesamten Teams, gut organisierter Logistik in der Ukraine und in ­Europa und der Hilfe tausender Menschen weltweit ist die Stiftung in der Lage, Betroffenen in der ­Ukraine zu helfen. Von seiner Arbeit vor Ort wird Präsident Oleg Kuptsov am 3. April im Kirchgemeindehaus Zollikerberg berichten. Die Helfer haben Erfahrung in humanitärer Hilfe unter extrem schwierigen Bedingungen wie in der ­Evakuierung von Menschen aus Kriegsgebieten. Den Mitarbeitenden ist es bereits gelungen, 10 000 Menschen aus der ganzen Ukraine mit warmen Sachen und Medikamenten zu versorgen.

Die Kartons füllten sich schnell

Angefangen hat die Hilfe im Zollikerberg auch durch den Einsatz von Sylke Trost. Im Januar hatte sie erstmals Flyer verteilt und um Kleiderspenden gebeten. «Noch am selben Tag kamen die ersten Pakete», erinnert sie sich. Die Kartons füllten sich und gingen per Transporter in das Kriegsgebiet. «Als ein Helfer das nächste Mal kam, bat er uns, die Kleider zu sortieren. Dabei halfen auch ukrainische Frauen, die hier leben.» Sie sortierten nach Männer- und Frauenkleidung, Decken, Schlafsäcken und Kindersachen. «An einem Nachmittag füllten wir zusammen 25 grosse Kartons.» Über Ola Schmid, eine Ukrainerin aus Zumikon, erfuhr das Helferteam von der Stiftung «Day by Day». So entstand die Idee, dass Oleg Kuptsov von seiner Arbeit erzählt – und Spenden sammeln kann, denn es fehlt an vielem – nicht nur an Kleidung. Die reformierte Kirche, in der Deutschunterricht und ein wöchentlicher Gesprächskreis stattfinden, stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung. Die Zollikerin Béatrice Wick-Braun gestaltete einen Flyer. Den Anlass initiierte auch Christiane de Robillard, die seit Beginn bei den Ukrainerinnen unterrichtet hat und nun den Gesprächskreis am Donnerstagnachmittag leitet.

Hilfe für Waisenkinder und Soldaten

«Day by Day» kauft mit dem Spendengeld Lebensmittel, Medikamente, Hygieneartikel und verteilt diese von Kiew aus in die betroffenen Regionen. Helfende vor Ort kümmern sich um Waisenkinder. Nach Absprache mit den Sozialdiensten und staatlichen Stellen helfen sie bei der Suche nach Kindern, deren Eltern infolge des Krieges gestorben sind. Sie informieren über die Möglichkeit einer kostenlosen zweiwöchigen Rehabilitation in Kiew für verwaiste Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren und helfen bei Bedarf beim Transport. Sie verteilen auch Essenspakete, Windeln für Babys und Feuchttücher. Die Unterstützung von Soldaten mit Generatoren und Powerbanks und die Evakuierung von Verwundeten erfolgt mit Autos, Kleinbussen und Pickups.

Im Anschluss an den Vortrag kann das Publikum Fragen stellen und sich bei einem Apéro austauschen. Sylke Trost: «Die Gespräche mit Geflüchteten zeigen mir immer wieder, wie wichtig die Hilfe ist – und auch, was für nette Leute nun unter uns leben.»


Montag, 3. April, 19 bis 21 Uhr,
ref. Kirchgemeindehaus Zollikerberg
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