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«Ich bin ein grosser Fan vom Sechseläuten»

Von Aline Sloksnath ‒ 13. April 2023

Am kommenden Montag findet in Zürich das traditionelle Sechseläuten statt. Wir haben mit Menschen in Zollikon und Zumikon, die nicht mit dieser Tradition aufgewachsen sind, über das Frühlingsfest und den «Böögg» gesprochen.

Am Zürcher Sechseläuten ist der «Böögg» die Hauptfigur. (Bild: Zürich Tourismus)
Am Zürcher Sechseläuten ist der «Böögg» die vermeintliche Hauptfigur. (Bild: Zürich Tourismus)

Jedes Jahr zum Frühlingsbeginn feiern die Zürcherinnen und Zürcher ihr Sechseläuten. Entstanden ist der Brauch bereits im 16. Jahrhundert. Damals läuteten am ersten Montag nach der Tages- und Nachtgleiche um 18 Uhr die Glocken des Grossmünsters die neue Feierabendzeit für die Sommermonate ein. Ende des 19. Jahrhunderts kam die «Böögg»-Verbrennung dazu. Neben dem Kinderumzug und dem Zug der Zünfte ist der «Böögg» heute die vermeintliche Hauptfigur des Festes. Jedes Jahr warten Jung und Alt auf dem Sechseläutenplatz und vor dem Fernseher gespannt darauf, dass der «Böögg» pünktlich zum Sechs-Uhr-Geläut des Grossmünsters angezündet wird. Die urbane Legende besagt, je schneller das Feuerwerk im Kopf des «Böögg» ­explodiert, desto schöner soll der Sommer werden.

Zürcherinnen und Zürcher kennen den Brauch seit Kindheitstagen. Doch was denken Menschen in ­Zollikon und Zumikon, die nicht hier aufgewachsen sind, über den Anlass? Wir haben mit ihnen über die Tradition gesprochen.


Angela Romero und ihre Tochter Adela Romero aus El Salvador, wohnen seit 60 und 40 Jahren
in Zumikon:

«Das Sechseläuten mit den schönen Kleidern, den vielen Blumen und dem Umzug ist wunderschön. So etwas habe ich in El Salvador nie gesehen. Auch die Geschichte dahinter finde ich spannend. Wir sind lange jedes Jahr hingegangen. Heute schaue ich es mir im Fernseher an.»

«Ich kam mit 28 Jahren in die Schweiz. Genau in jenem Monat fand das Sechseläuten statt. Es war ein Traum. Dass der Winter so weggejagt wird, kennen wir in El ­Salvador nicht.»


Ralf aus Sri Lanka wohnt seit zwölf Jahren in Zumikon:

«Ich bin ein grosser Fan vom Sechseläuten. Ich finde es ein super Fest. Vor allem gefällt mir der Kinderumzug. Ich würde es jedem empfehlen und erkläre diese Tradition auch meinem internationalen Freundeskreis und meinen Arbeitskollegen.»


Yrsa Svensson aus Schweden wohnt und arbeitet seit einem Jahr in Zollikon:

«Ich fand die Tradition, einen Schneemann zu verbrennen, etwas seltsam. Aber auch schön, aus dem explodierenden Feuerwerk zu deuten, wie der Sommer werden wird. In Schweden haben wir etwas Ähnliches. Allerdings verbrennen wir keinen Schneemann, sondern einen Baum.»


Leeze aus London und ihre Tochter wohnen seit zwei Jahren in Zollikon:

«Wir haben die Verbrennung des ‹Bööggs› noch nie miterlebt. Doch dieses Jahr werden wir gehen, weil es nach viel Spass aussieht und wir schon Grossartiges darüber gehört haben.»


Guy Schochet aus Israel wohnt seit zwölf Jahren in Zumikon:

«Das Sechseläuten ist sehr schön. Am Anfang gingen wir jedes Jahr hin, um uns den Umzug und alles anzuschauen. Heutzutage gehen wir nur noch, wenn Freunde oder die Familie aus dem Ausland zu Besuch sind.»


 

Weitere Stimmen und Meinungen zum Zürcher Sechseläuten lesen Sie im Zolliker Zumiker Boten in der Ausgabe 15.

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