Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 20. April 2023
Die Förderung von Biodiversität ist nichts, was sich Gemeinden gönnen können – sie müssen es leisten. Unterstützung bekommen Zollikon und Zumikon dabei auch vom Naturnetz Pfannenstil. Wie das konkret aussehen kann, erläuterte Christian Wiskemann anlässlich der Generalversammlung des Verschönerungsvereins Zollikon. Zu den Aufgaben der Organisation zählen unter anderem die regionale Vernetzung von Projekten, die Umsetzung im Landwirtschaftsgebiet, die Beratung von Bauern, die Aufwertung kommunaler Schutzgebiete und Siedlungsökologie. Laut Planungs- und Baugesetz des Kantons haben auch die Gemeinden dafür zu sorgen, dass Schutzobjekte geschont werden und für zerstörte Schutzgebiete Ersatz zu schaffen ist.
Mit Blick auf die Landwirtschaft wird gefordert, dass jeder Betrieb mindestens sieben Prozent Biodiversitätsförderflächen aufweisen muss und parallel weitere Anreize geschaffen werden. In Zollikon betrifft das im grossen Masse die Gemeinde, der 51 Prozent der Landwirtschaftsfläche gehören. Das Naturnetz Pfannenstil konnte unter anderem in den Gebieten Weberacher, Rossweid, Rebrain und Oberhueb grössere Projekte umsetzen. Das Leitbild Siedlungsökologie, welches 2021 alle Gemeindepräsidenten der Region unterzeichnet haben, betont, dass die Gemeinden eine Vorreiterrolle einnehmen. Bis 2026 sollen die Grünflächen der Gemeinden naturnah gepflegt werden (ausgenommen sind zum Beispiel intensiv genutzte Sportanlagen, Gebrauchsrasen und landwirtschaftlich genutzte Flächen). Die naturnahe Pflege sei im Vergleich mit einer intensiven Nutzung in der Regel günstiger oder kostenneutral. «In Zollikon werden gewisse Grünflächen der Gemeinde bereits naturnah gepflegt, aber es bleibt noch viel zu tun», betont Christian Wiskemann.
Das Naturnetz Pfannenstil bemüht sich, auch die Bevölkerung für den Naturschutz zu sensibilisiere, etwa mit regelmässigen Abendspaziergängen, dem Naturgarten-Wettbewerb und dem Online-Naturlehrpfad. Gleichzeitig berät die Institution Gemeinden und Organsationen. So etwa die reformierte Kirche Zollikerberg, die sich an das Naturnetz gewandt hat und im kommenden Sommer auf ihrem Gelände eine Blumenwiese ansäen will.
Auch Privatpersonen können sich beraten lassen. Im Rahmen des Legislaturschwerpunkts «Nachhaltiges Zollikon» fördert der Gemeinderat die ökologischen Mehrwerte im Siedlungs- und Landschaftsgebiet (Biodiversität) – und bietet in Zusammenarbeit mit dem Naturnetz Pfannenstil eine kostenlose, ökologische Erstberatung an. Dabei geht es um naturnahe Umgebungsgestaltung und Unterhalt, um
Dach- und Fassadenbegrünung oder Regenwasserversickerung.
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