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Mit gutem Gewissen Chips knabbern

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 21. April 2023

Nach einem Bericht im Zolliker Zumiker Boten über die Stiftung «Chance für das kritisch kranke Kind» meldete sich ein Bündner Pferdehofbesitzer. Morgen steigt eine Spendenaktion.

Auf dem Hof wird nach alter Tradition geerntet. Viele ehrenamtliche Helfer sind mit von der Partie. (Bild: zvg)
Auf dem Hof wird nach alter Tradition geerntet. Viele ehrenamtliche Helfer sind mit von der Partie. (Bild: zvg)

Als vor rund zwei Monaten Evi Ehrensperger-Schaub im Zolliker Zumiker Boten vorgestellt wurde, freute sich die Zumikerin über das Interesse an ihrem Engagement. Als Geschäftsführerin der Stiftung «Chance für das kritisch kranke Kind» unterstützt sie kranke Kinder auf den Intensivstationen und der Neonatologie des Kinderspitals Zürich. Über eine Reaktion auf den Artikel freute sie sich ­besonders. Es meldete sich Men Juon, Hofbesitzer von San Jon im Unterengadin.

Eigentlich leitet er einen Pferdehof. Doch seit zwei Jahren werden auf seinem Land auch Kartoffeln geerntet, aus denen leckere Chips hergestellt werden. Und mit diesen Chips macht Men Juon morgen auf dem Forch-Parkplatz Halt. Für jede verkaufte Tüte spendet er einen Franken für die Stiftung, 3000 Tüten hat er an Bord. «Ich freue mich natürlich riesig über diese Aktion und hoffe, dass viele Zumiker und Zumiker­innen zu dem Parkplatz an der ­Autobahnabfahrt kommen», unterstreicht Evi Ehrensperger-Schaub.

Hinter der Idee des Kartoffelanbaus steht aber weit mehr als nur die Chips-Produktion. Geerntet wird nämlich wie anno dazumal mit Pferden, die vor den Pflug gespannt werden, und viel Handarbeit durch ehrenamtliche Helfer.

Erste Ernte vor zwei Jahren

Die Idee stammt von einem Hufschmied, der auf einem kleinen Acker seinen Kindern zeigen wollte, woher eigentlich Kartoffeln stammen und wie viel Arbeit es braucht, bis sie heiss und lecker auf dem Teller landen. Als der Schmied mit Lernenden auf dem Hof San Jon zu Besuch war, sprang die Idee über. Hinter dem Pferdehof wurde ein zehn Are grosser Kartoffelacker angelegt. Im Oktober 2021 wurde das erste Mal geerntet. Auf grossen Schildern stand zu lesen, um welche Sorten es sich handelte. Angebaut wurden alte Sorten wie Lötschen­taler und Röseler, aber auch gängige Industriesorten wie Charlotte.

Der Ertrag war gross: 200 bis 400 Kilo Kartoffeln pro Are konnten aus der Erde geholt werden. Aufgrund dieses Erfolgs wurden weiter Knollen angebaut, parallel entstand der Kontakt zur Chips-Firma Zweifel. Mit Planwagen geht es nun auf grosse Kartoffel-Chips-Fahrt mit der Station morgen in Forch. Maximal 3000 Franken könnte Evi Ehrensperger-Schaub durch die Spendenaktion für ihre Arbeit bekommen.

Aufgabe der Stiftung ist, bei den Herausforderungen einer schweren Erkrankung den Kindern und deren Eltern zur Seite zu stehen. «Und weil es so vielfältige Aufgaben sind, sind wir für jede Spende dankbar», betont Evi Ehrensperger-Schaub. Einen besseren Grund, um Chips zu knabbern, gibt es wohl nicht.

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