Von Zolliker Zumiker Bote ‒ 11. Mai 2023
Der Brunnenhofsaal im Zollikerberg platzte fast aus allen Nähten. Schon während der einleitenden Worte des früheren Quartiervereinspräsidenten Fritz Wolf waren Reaktionen der über 100 Anwesenden hörbar. Einerseits schneiden Forchstrasse und Forchbahn den Zollikerberg in zwei Teile. Anderseits, betonte Gemeinderat Dorian Selz, steht die Forchbahn für eine beispiellos gute Anbindung: «Dank der ‹Frieda› sind wir in zehn Minuten am Stadelhofen; dieses Privileg haben die Einwohnerinnen und Einwohner von Witikon mit einer ähnlichen Lage nicht.» Der Bauvorsteher vertrat das Anliegen der Zolliker Exekutive, dass die Haltestelle Waldburg bestehen bleibt. Im Rahmen des Investitionsprogramms «Frieda 2030» wird die gut frequentierte Haltestelle saniert und gemäss Behindertengleichstellungsgesetz angepasst. Dieses hält fest, dass Anlagen des öffentlichen Verkehrs hindernisfrei zugänglich sein müssen – inklusive des stufenfreien Einstiegs in die Bahn. Ab Herbst 2025 werden Arbeiten am Gleisober- und -unterbau gemacht, geforderte Sicherheitsabstände umgesetzt und der Kundenkomfort verbessert. Diese Arbeiten nutzt das kantonale Tiefbauamt für notwendige Erneuerungen an den Werkleitungen unter der Forchstrasse. Thomas Hirt, Gesamtprojektleiter bei der Forchbahn, und Marcel Thoma, Projektleiter des Ingenieurbüros Locher, erklärten die Sanierung: «Wir bauen eine neue, breitere und rollstuhlgängige Personenunterführung sowie einen besseren Wetterschutz.» Dank Letzterem verteilen sich die Passagiere auch bei schlechtem Wetter auf der ganzen Perronlänge, was die Einsteigezeit massiv verkürzen wird. Die gesetzes- und sicherheitskonforme Verbreiterung der Perronfläche zieht eine Verlegung der Forchstrasse nach sich. Mit gelben Kreuzen markierte Sperrflächen zeigen, dass die Haltestelle zu klein dimensioniert ist.
In der ersten, sechsmonatigen Bauphase kann die Forchstrasse nur einspurig befahren werden; eine Signalanlage wird den Verkehr leiten. Diese Engpasssteuerung gab am meisten zu fragen. Die konstruktive Idee eines Zuhörers, eine Anwohnerkarte für das Quartier auszustellen, um den Bewohnerinnen und Bewohnern die Zufahrt jederzeit zu erlauben, wird in die weiteren Überlegungen integriert. Esther Meier, Co-Präsidentin des Quartiervereins, fasste beim Apéro die Gemütslage zusammen: «Die Lösung der Verkehrsführung gefällt mir zwar nicht, aber ich sehe auch keine bessere.»
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